TOPOS 16
Gianfranco Pala
Hundert Jahre Imperialismus.
Produktionsnetze und Kontrollketten in der transnationalen Phase
»È così fattamente diffusa per tutto il globo terrestre la comunicazione de’ popoli insieme, che può dirsi essere quasi il mondo tutto divenuto una sola città in cui si fa perpetua fiera d’ogni mercanzia, e dove ogni uomo di tutto ciò che la terra, gli animali e l’umana industria altrove producono, può mediante il denaro stando in sua casa provvedersi e godere. Meravigliosa invenzione!«[1]
Das »Welt-Universum«
Die »wunderbare Erfindung«, von der der aus Modena stammende Astrophysiker Ottavio Finetti (im Pseudonym Geminiano Montanari) in seinem Werk Della moneta spricht, beschreibt das Geld als jene Form, die es erlaubt, »zu Hause sitzend« Waren zu erwerben und davon Genuß zu ziehen, da der »gesamte Erdball« nunmehr zu einer »einzigen Stadt« geworden wäre. Hätte er diese Erfindung nicht bereits vor dreihundert Jahren entdeckt, so könnte man glauben, es sei eine äußerst prägnante Beschreibung der heutigen elektronischen Transaktionen (E-Kommerz und E-Geld) im Internet. Damals jedoch war das Geld noch aus klingendem Metall, wurden die Waren noch mit den Schiffen der großen Handelskompanien transportiert, brütete das Kapital bloß unterschwellig den wirklichen Industriekapitalismus aus.
Ein derartiger Umstand regt zum Nachdenken an. Finetti war ein Mensch von bemerkenswerter Geistesgröße und ein aufmerksamer Beobachter all dessen, was sich um ihn herum ereignete. Seinen Ruf verdankt er der Entdeckung der Variabilität der Sterne - und vielleicht beobachtete er gerade deshalb auch bloß das universale Potential des Geldes, während dieses sich bereits damals in einer rasanten Entwicklung hin zum Weltkapital befand. Angenommen, er wollte keine leeren Prophezeiungen formulieren, so bleibt zu konstatieren, wie sehr das Konzept einer globalen Dimension und Reichweite des Geldes und des Kapitals bereits damals von einem scharfsinnigen Geist wahrgenommen werden konnte. Von dem gegenwärtigen modernistischen Gerede über »Globalisierung« und »New Economy«, Begriffe, denen »Geopolitik«, »Neoliberalismus«, »Finanzkapitalisierung«, »Postfordismus« vorangingen, bleibt, so gesehen, nur das Akzidentielle, Triviale, Äußerliche und Vorübergehende.
In Anbetracht der historischen Prämissen und der Geschwindigkeit, mit der das imperialistische Kapital sich dem genannten Konzept annähert, lohnt es sich kaum, dieser zeitgenössischen ideologischen Oberflächlichkeit zu entgegnen. Mit empirischen Kategorien wie »Globalisierung« und »Geopolitik« übersetzt man ein historisch gewachsenes Konzept in eine geographisch-naturalistische und ahistorische Dimension. Diesem Konzept, das sich historisch in Termini der sozialen Beziehungen, der Dynamik zwischen Produktionsweisen und Besitzverhältnissen gebildet hat, wird so die widersprüchliche Bestimmung eines von der Antithetik des Klassenkonflikts geprägten Prozesses genommen. Genau dies will die herrschende Ideologie - die Ideologie der herrschenden Klasse - erreichen. Der Kreislauf des Mehrwerts und des ihn erzeugenden Kapitals ist aufgrund der kapitalimmanenten Regeln auf dem heutigen Weltmarkt nicht wegzudenken. Er muß jedoch auf einer Produktion gründen, die keine Zirkulation völlig ersetzen kann. Die vermeintlich grenzenlose Bereicherung, die die Anhänger der »New Economy« propagieren, ist unmöglich.
Die neue internationale Arbeitsteilung bewirkt eine dynamische und veränderbare Spezialisierung der verschiedenen Teile des Globus. Damit muß sowohl der Zirkulationssphäre der materiellen Produkte als auch der des Wertes und des Mehrwerts eine wachsende Bedeutung zugemessen werden muß. Schon Marx wußte: »Das Hauptmittel zur Verkürzung der Zirkulationszeit sind verbesserte Kommunikationen«[2]. Wurde die Zirkulationszeit der Waren auf ein einst unvorstellbares Minimum reduziert (umso mehr bei unfertigen Produkten, die innerhalb einer Unternehmensgruppe zirkulieren), so ist die Zirkulationszeit des Geldes für Bezahlungen durch das elektronische Geld gleich Null gesetzt worden.
Angesichts der Tatsache, daß die Zirkulationskosten - durch die technologische Entwicklung und die reale Unterwerfung der Arbeit ins Prekäre - im Vergleich zur vorangegangenen Situation drastisch gesunken sind, läßt sich sehr gut versteht, welche Bedeutung in einem solchen Prozeß der Verkettung von Tätigkeiten innerhalb der großen transnationalen Gruppen zukommt. Und dies muß nicht unmittelbar nur den eigentlichen Produktionszyklus betreffen, sondern auch die Finanz- und Versicherungsfunktionen sowie das Kommunikations-, Transport- und Handelswesen. Aber diese dem Zentralisationsprozeß des Kapitals untergeordneten Funktionen bleiben Anhängsel des Akkumulationszyklus des zentralisierten Kapitals, ohne das sie kaum bestehen könnten.
Der Imperialismus des Jahres 2000 zieht sicherlich einen Nutzen aus der globalen Ausdehnung der Zirkulation und der Kommunikation, aber im Grunde geht es noch um etwas anderes. So schreibt Marx, die Zentralisation untersuchend: »Was der eine verliert, gewinnt der andre. Als Kapitalien wirkende Wertmassen werden verhindert, in derselben Hand sich als Kapital zu erneuern. Die alten Kapitalisten machen bankrutt.« »Es ist dies zugleich eine Epoche, wo das monied interest (Geldleute) auf Kosten des industrial interest (Industrieleute) sich bereichert.«[3] »Die durch die Zentralisation über Nacht zusammengeschweißten Kapitalmassen reproduzieren und vermehren sich wie die andren, nur rascher, und werden damit zu neuen mächtigen Hebeln der gesellschaftlichen Akkumulation«[4]
Es ist also kein Zufall, daß die Zentralisation des Kapitals in den letzten Krisenjahrzehnten mittels Koalitionen, spezifischen Vereinigungsinitiativen (joint venture), Fusionen und Ankäufen (m&a - merger and acquisition) die Akkumulation geprägt hat. Die Zentralisation war Vorläufer und beständiger Begleiter der »Wunder« der sog. »New Economy«, die beinahe ausschließlich auf Phänomenen der Zirkulation gründet.
Die großen Gruppen beziehen ihre Macht in der Zirkulationssphäre vor allem aus der Faszination, die Geldbewegungen in der Höhe von einigen Hundert Milliarden ausüben. Auf dieser Grundlage wächst ihre Macht und demonstriert sich gegenüber den anderen »Kettengliedern«. Gerade diese Anordnung der Verkettung läßt den Anhänger der »New Economy« glauben, die Zirkulation habe gegenüber der Produktion eine neue zentrale Position eingenommen. Die Verfügbarkeit über Geld-Kapital ermöglicht diesen großen Zirkulationsgruppen nichts weiter als das »Ansichreißen« von Monopolgruppen in der Produktion und von Holdings im Finanzwesen; sie selbst werden zu Industriekapitalisten. Dieser Kontext erwirkt nicht nur eine Intensivierung der Zentralisation, sondern vor allem die Abwertung eines Teils des überschüssigen Kapitals, das der unproduktiven Sphäre zugetragen wird. Gerade eben dieses Kapital stellt ein Gegengewicht oder zumindest eine Verzögerung der Krise dar.
Die conditio sine qua non ist jedoch die notwendige Verbindung der einzelnen Zyklenphasen der Produktion selbst. Die Universalisierung der Kommunikationssysteme ermöglicht diese Verbindung: durch die genaue Übereinstimmung der angewandten Techniken und Bearbeitungsprozeduren, die Art und Geschwindigkeit der Informationen, die Standardisierung der Einzelteile, die die Eroberung großflächiger Marktsegmente erlaubt, dank der den Einzelunternehmen auferlegten Komplementarität. Die Strukturierung eines Produktionssystems erfolgt somit durch die Eingliederung der Unternehmen in Raum und Zeit. Makrostrategien regieren die Holdings, Mikrostrategien das einzelne Produkt.
Ein richtiges Verständnis der Kategorien und Konzepte, die gegenwärtig ideologische Popularisierung erlangt haben, fordert eine genaue Kenntnis ihrer historischen Herkunft und Entwicklung. Methodisch bedeutet dies, einen Vergleich der Betrachtungen älteren Datums mit aktuellen, die vielleicht ganz anderer Herkunft sind, vorzunehmen. Man muß jedoch auch die territoriale Begrenztheit, die der historischen Dimension dieser Kategorien eingeschrieben ist und von der sie sich niemals loslösen kann, begreifen. Die reale Geschichte ist nämlich nicht nur »Zeit«, sondern notwendiger Weise auch »Raum«; hierfür muß man sich nicht bemühen, Begriffe wie »Geopolitik« und »Geoökonomie« zu schaffen. Der ökonomische Faktor der sogenannten »Raumpräferenz« impliziert, daß das Unternehmen den eigenen Standort bevorzugt und folglich eine gewisse »Aversion« gegenüber Märkten hat, von denen sie nicht nur die physische Distanz, sondern auch die sprachlichen, politischen, ideologischen und rechtlichen Differenzen trennen.
Was Ottavio Finetti vor dreihundert Jahren voraussagte, begann Nikolai Bucharin (er nahm die Linie seines liberalen britischen Vorgängers John Atkinson Hobson auf, den vor hundert Jahren die wunderbare »Einsamkeit« des britischen Kapitalimperialismus exaltierte) zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertieft zu analysieren. »Der moderne Kapitalismus ist ein Weltkapitalismus. Das bedeutet, daß die kapitalistischen Produktionsverhältnisse in der ganzen Welt herrschen, und alle Teile unseres Planeten mit einem festen wirtschaftliches Band verbinden.« »Die Weltwirtschaft ist eine real existierende Einheit. Die allgemeine Verbundenheit und Interdependenz der einzelnen kapitalistischen Staaten integriert sie in ein allgemeines, globales System. Die monopolistischen Unternehmerverbände und das Eindringen des Bankkapitals in die Industrie haben eine neuen Typus der Produktionsverhältnissen geschaffen, indem sie das unorganisierte warenkapitalistische System in eine finanzkapitalistische Organisation verwandeln. An Stelle des unorganisierten Zusammenhangs des einen Unternehmens mit dem anderen durch Kauf und Verkauf ist in weitem Maße der organisierte Zusammenhang getreten durch ›Kontroll-Pakete‹ von Aktien, durch ›Beteiligung‹ und ›Finanzierung‹, die ihren persönlichen Ausdruck finden in den gemeinsamen ›Dirigenten‹ der Banken und Industrie, sowie der Konzerne und der Trusts.«[5]
Große Aufmerksamkeit sei vor allem auf die Tatsache gelegt, daß bereits Bucharin konstatierte, dieser Prozeß vollzöge sich nicht mehr nur auf staatlicher bzw. nationaler Ebene: »...internationale Verbindungen bestehen auch unter den einzelnen Unternehmen der verschiedenen ›Länder‹, wobei die Art dieser Verbindungen in jedem konkreten Fall direkt entgegengesetzt sein kann der Art, wie diese ›Länder‹ selbst untereinander verbunden sind.« »Einander gegenübergestellt stehen sich die staatskapitalistischen Trusts nicht nur als Einheiten gegenüber, die eine und dieselbe ›Weltware‹ produzieren, sondern auch als Teile der geteilten gesellschaftlichen Weltarbeit, als Einheiten, die sich wirtschaftlich gegenseitig ergänzen.«[6]
Dieser Prozeß der transnationalen Verkettung hob jedoch keineswegs die der kapitalistischen Produktionsweise inhärenten Widersprüche auf. »Die Zersplitterung der kapitalistischen Produktion, ihr anarchischer Zustand, greift jedoch weit über die Grenzen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung hinaus. Speziell unter gesellschaftlicher Arbeitsteilung verstand und versteht man die Verteilung der Arbeit unter die einzelnen Unternehmen. Die kapitalistischen Unternehmen, die »unabhängig« voneinander sind, sind dennoch aufeinander angewiesen, denn der eine Produktionszweig liefert Rohmaterial, Hilfsmittel, usw. für den anderen.« »Dessenungeachtet führen infolge der gegenseitigen Abhängigkeit aller Teile der sozialen Wirtschaft auch die verschiedenartiger Unternehmen einen Kampf untereinander.« »Der Kampf um die Teilung des Mehrwerts kompliziert sich mit der Bildung von allen möglichen kapitalistischen Monopolen.« »Die Zentralisation des Kapitals verzehrt die Konkurrenz, aber andererseits reproduziert sie beständig die Konkurrenz auf erweiterter Basis. Sie vernichtet die Anarchie der kleinen Produktionseinheiten, aber sie verschärft danach die anarchischen Beziehungen zwischen den großen Produktionseinheiten.« »Sie verwandeln sich in Reibungen zwischen den Grundteilen des Weltmechanismus.« »Dieser Prozeß findet in zwei Formen seinen Ausdruck: erstens in dem Ausstoßen der Arbeitskraft aus dem Produktionsprozeß, zweitens in der Herabsetzung des realen Arbeitslohns, in der Unterproduktion von Energien, die Arbeitskraft bildet, in der Disqualifizierung der letzteren und letzten Endes im Zerreißen des Zusammenhangs zwischen den unteren und oberen Elementen der technischen Produktionshierarchie.«[7]
Dies und nur dies ist die »Mondialisierung« (oder - um es mit Marx auszudrücken: die Projektion auf den Weltmarkt) des Kapitalimperialismus und der daraus resultierenden Zirkulationsformen. In diesem Lichte erlangen jüngste Statements der »aziendalisti«[8] eine neue, prägnantere Bedeutung. So liest man - und die Relevanz wird sich im weiteren herausstellen: »Wertaktivitäten sind zwar die Bausteine von Wettbewerbsvorteilen, die Wertkette ist aber keine Ansammlung voneinander unabhängiger, sondern ein System interdependenter Aktivitäten. Wertaktivitäten sind innerhalb der Wertkette miteinander verknüpft. Verknüpfungen sind die Beziehungen, die zwischen einer Wertaktivität und den Kosten und der Durchführung einer anderen besteht.« »Aus Verknüpfungen lassen sich auch erforderliche Koordinierungen erkennen.« »Verknüpfungen gibt es nicht nur innerhalb der Wertkette eines Unternehmens, sondern auch zwischen dieser und den Wertketten der Lieferanten und Vertriebswege.«[9]
Die Koordinierung zwischen den Ketten des Unternehmens und seiner Lieferanten optimiert formell die Resultate für beide Seiten: »Bei Verknüpfungen mit Lieferanten handelt es sich um kein Nullsummenspiel, bei dem einer nur auf Kosten des anderen gewinnen kann, sondern um eine Beziehung, in der beide gewinnen können.«[10]
Aber die Aufteilung des aus der Koordinierung und Optimierung der Verknüpfungen zwischen Unternehmen und Lieferanten resultierenden Gewinns bleibt formal. Steht sie doch im Dienste der »Verhandlungsmacht« der Lieferanten selbst - nur sie können verdienen. Deshalb ist es auch von Bedeutung, ob unter ihnen Besitzunabhängigkeit oder aber ein Konfliktpotential herrscht. Ein einzelnes starkes Unternehmen kann sich den gesamten aus der Verkettung entspringenden Gewinn aneignen; dies ist äußerst wichtig für die strategische Planung der Unternehmen und multinationalen Konzerne auf dem Weltmarkt.
Weltmarkt und Krise
Für die strategische Koordinierung wird folglich das Maß der Eingliederung des Einzelringe ins zentrale Unternehmen zunehmend von Bedeutung. Sowie auch die vertikale Verlängerung der Beziehung zur angegliederten Industrie und die geographische Ausdehnung der äußeren Kette in die Totalität des Weltmarkts. Bezeichnend ist der Prozeß in territorial-geographischer Hinsicht, auf internationaler, aber auch nationaler und regionaler Ebene und in interindustrieller Hinsicht. Es wird sich in Kürze zeigen, welche Wichtigkeit der Finanzstrategie in dieser globalen Verkettung zugeordnet werden muß, eine Strategie die sich in den Führungskräften der Holdings herauskristallisiert. Tatsächlich ist das Geldkapital, insofern es auf dem Markt präsent ist, durch die Entwicklung der Großindustrie immer seltener durch einzelne Kapitalisten, durch diesen oder jenen Kapitaleigener vertreten, sondern konzentriert und organisiert sich bis hin zur Monopolform. Von der realen Produktion völlig unterschieden erscheint es als Kontrollfunktion der »Herren des Geldes«, des Finanzkapitals.
Nimmt man jedoch keinen Bezug auf den realen Produktionsprozeß und greift nur seine Resultate an, bleibt die Kritik oberflächlich. Auf ähnlichen Amputationen beruhen gerade auch jene Reformpositionen, die sich als sozialistisch ausgeben, doch ausschließlich gegen das Interessenkapital, die Spekulation, die parasitäre Finanzrendite und das fiktive Kapital polemisieren. Der Profit aber bleibt von jeglicher Kritik verschont. Das so gestiftete Chaos in einer Welt, die immer häufiger, aber fälschlicherweise als virtuell präsentiert wird, nimmt zu, da es unmöglich wird herauszufinden, in welchem Maße die auf den Finanzmärkten ausgetauschten Aktien realen Transaktionen (An- und Verkauf) entstammen oder virtuell geschaffen wurden - so schreibt im fernen Jahre 1840 der britische Bankier Leatham[11]. Erstere (Aktien und Obligationen auf realen Transaktionen) stellen Besitz und Anleihe bezüglich des wirklichen Reichtums dar, während letztere dem Kapital dienen, Geld und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, wenn kein zusätzlicher Reichtum auf Grund des übersättigten Marktes geschaffen werden kann.
Jener Bankier bezeichnete in seinen Letters on the Currency mit dem Begriff fiction die Ausgabe (Emission) dieser »Bequemlichkeits-Wechsel«, die heute »Derivate« genannt werden. Sie sind das Auf-Und-Ab der »New Economy« und der Spekulationen mit »Technologie-Aktien«. Gerade durch die Ausgabe von »puren und einfachen Zirkulationsmitteln« wird das fiktive Kapital (das auch die staatlichen Aktien umfaßt) geschaffen. Das Konzept und schon der Terminus »Spekulation« drücken eben dies aus: die Quotierung der Aktien wird nicht mehr durch den »realen« Ertrag der Wirtschaftstätigkeit, die sie darstellen, bestimmt, sondern durch eine »spekulative« Bewertung oder, was dem gleichkommt, durch die Fähigkeit im voraus Prognosen und Vermutungen über den erwarteten Ertrag anzustellen. Wenn dies alles evident ist, wie es bereits für Ottavio Finetti war, dann löst sich die von der herrschenden Ideologie geschaffene Verwirrung bezüglich der wundersamen Tugenden der »New Economy« auf und deren Konnex zum »alten« Kapital-Imperialismus ist in jeder seiner Phasen, bis hin zur gegenwärtigen transnationalen, wieder hergestellt.
Das aber zeigt, daß man weder der ökonomischen Theorie und Kritik, noch der politischen und institutionellen Theorie neue konzeptuelle Begriffe hinzufügen muß. Nicht zufällig wurde die Thematik des Weltmarkts und der Internationalisierung des Kapitals bereits vor hundert Jahren erörtert - und nicht nur von Marx. Dazu mußte man nicht erst den agnostischen Liberalismus eines Fernand Braudel oder den systemischen Makrostrukturalismus eines Immanuel Wallerstein mit ihrer »Weltökonomie« abwarten.
Der Weltmarkt der Kapitale wurde spätestens gegen Ende des vorigen Jahrhunderts mit der erste langen Krise (1870) und mit der Umformung des Konkurrenz-Kapitalismus in einen Imperialismus des monopolistischen Finanzkapitals zur handfesten Realität. Die Verwendung der Kategorie Imperialismus in Verbindung mit der des Weltmarkts in marxistischer Auslegung, die beide dem Konzept der kapitalistischen Produktionsweise untergeordnet sind, läßt die ideologischen Termini wie »Globalisierung« et similia als unnötig erscheinen. Es gibt folglich kein wirkliches praktisches Novum, auch kein kategoriales, weil gerade der Weltmarkt jene universale Tendenz des Kapitals (als Produktionsweise, sowohl auf konzeptueller Ebene als auch in seinen praktischen Manifestationen) als Voraussetzung für seine Überwindung impliziert.
Die progressive Anpassung der globalen Dimension des Kapitals an sein Konzept ist sicherlich keine unbedeutende Erwägung, und dieser historische Prozeß muß im Detail analysiert werden. Die Weiterentwicklung der Spätphase des Kapitalismus im transnationalen Imperialismus stellt nämlich einen Hinweis zur Strukturierung der Analyse der gegenwärtigen Phase dar.
Den modernen Theoretikern, die dem angeblichen Primat der Technologie die Funktion eines Motors der Kausalität zusprechen, entgeht völlig der absolute Widerspruch, der der kapitalistischen Form der Technologie selbst eingeschrieben ist. Ihn gilt es zu erklären. Die derzeitige technologische und organisatorische Umstrukturierung der Unternehmen hat nämlich faktisch ihre Wurzeln in der langen ungelösten Krise der Überproduktion. Das technologische Profil, das durch die »Automatisierung« der Kontrolle gekennzeichnet ist und eine dominante Stellung eingenommen hat, wurde durch die erstaunliche Verminderung der Kosten der Informationsverarbeitung ermöglicht. Und dies sicherlich auf Grund der Innovationen im Bereich der Elektronik und Informatik. Gerade hier liegt der Konnex zwischen Wissenschaft und Kapital, der mittlerweile in der gesamten Verkettung des Weltmarkts Ausdruck gefunden hat.
In der großen Welle von Fusionen und Ankäufen, die den Weltmarkt überrollt, gilt es vor allem die Besitzordnung zu verändern, denn gerade dadurch übt das Finanzkapital konkret die erlangten Kontrollformen aus. Alle kapitalistischen Gruppen des gesamten Planeten haben Interesse an den Umwälzungen der Besitzverhältnisse. Diese Umstrukturierung wird auch, wie man in Konklusion sagen kann, die alte Zusammensetzung der Arbeiterklasse neu definieren, gerade wegen der internen Veränderungen in der Besitzerklasse.
Die Krise ist folglich die Krise des Weltmarkts. Aber die dominante Ideologie verleugnet den der kapitalistischen Produktionsweise immanenten Charakterzug der Krise und zeigt überwiegend ihre akzidentielle Seite, um so das Gespenst der zyklischen wiederkehrenden Überproduktionskrise endgültig auszutreiben. Daher rühren oftmals die Unklarheiten in der Interpretation des Krisenprozesses. Die Aufmerksamkeit wird hauptsächlich auf die oberflächlichste und abstrakteste Sphäre dieses Prozesses, die Sphäre der Geldzirkulation gelegt; deshalb werden Prozesse wie die Finanz-Zentralisation, die von der Verbreitung purer Finanz-Phänomene klar unterschieden ist, oder die notwendige äußere und interne spekulative Phase einseitig von der technologischen und organisatorischen Umstrukturierung getrennt. So wird die logische Konsequenz dieser Prozesse, nämlich der Übergang von der Krise des Kapitals zur Krise der Arbeit, ignoriert.
Zudem herrscht durch die Verwechslung von Konzept und Empirie ein völliges Unverständnis der Spezifik der einzelnen verschiedenen Verlaufsphasen der Krise. Die Aufeinanderfolge dieser Phasen muß auf die Weltebene bezogen werden, der gegenüber sich die Bedeutung einzelner Nationalökonomien relativiert. Man braucht bloß an der Börse die derzeitigen Index-Verläufe zu beobachten, um deren Unempfindlichkeit gegenüber internen Politskandalen konstatierten zu können, während die Verwundbarkeit der Quotierung nach Erschütterungen auf den internationalen Finanzmärkten evident ist. Der Index, der als »Quotierung der nationalen Vereinigung der amerikanischen Börsenagenten«, geschaffen wurde, bekannt unter dem Namen Nasdaq, ist vielleicht der prägnanteste Ausdruck dieses Phänomens.
Die Periodizität der Verlaufsphasen der Krise ermöglicht es, Sektoren auszumachen, auf die die schwersten Folgen der Krise abgeladen werden können, zu Gunsten jenes Kapitals, das fähig ist, den restlichen Markt zu halten. Hierbei kommt es sogar zur Verschiebung einer Übermenge an Geldkapital in die flüchtigen Ruhmesblätter der von der illusorischen Ideologie der »New Economy« getragenen Spekulation. Dies wird augenscheinlich mit dem zyklischen Fall der Profitrate aufgrund der allgemeinen Überproduktion, die den Markt übersättigt. Was fällt, das ist nicht die Profitmasse, sondern die Profitrate (also die Masse in bezug auf das vorgestreckte Kapital). Hier liegen die eigentlichen Gründe für die Erschütterung der alten Kapitalhierarchie, und in ihrem Gefolge ist zu beobachten, wie aufsteigende Mächte wieder schnell verfallen, wie neue Protagonisten auf den Plan treten und wie sich die Tendenz zur Zentralisation verhärtet. Jede sinnvolle und kohärente ökonomische Analyse sollte diese Gründe bei der Charakterisierung der letzten Krise, die mittlerweile bereits dreißig Jahre andauert und bisher noch ungelöst ist, berücksichtigen.
Von Mitte der 60er Jahre an bis zum heutigen Tag ist die Entwicklungsrate der Weltwirtschaft um die Hälfte (von 5 - 6% auf 2,5 - 3%) und das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf von 2,6% auf 1,3% gesunken, was zugleich eine Tendenz zur drastischen Hemmung der Entwicklung der Produktivkräfte präfiguriert. Dabei geht es um eine Krise, die, wie immer, durch eine exzessive und allgemeine Überproduktion von Waren, Geld und Kapital charakterisiert ist. Sie koinzidiert mit dem Beginn der Zweiten Industriellen Revolution - der Revolution der Informatik und der automatisierten Kontrolle -, mit dem Ende der absoluten Hegemonie der USA, mit dem Fall der vom Realsozialismus befehligten Ökonomien; und nicht zuletzt muß sie auch im Kontext der Präsenz nuklearer Abschreckungsmittel gesehen werden.
In Zeiten der Weltkrise wachsen die Auslandsinvestitionen weniger als die Börsen-Investitionen, die von den sog. institutionellen Investoren geleitet werden. Deren Strategien werden von übernationalen Organisationen, insbesondere vom Internationalen Währungsfond und von der Weltbank, dirigiert. Aber die jüngsten Krisenblitze haben anscheinend innerhalb des IWF, der WB und anderer überstaatlichen Institutionen eine Sinnesänderung hervorgerufen. Die absolute Liberalisierung der Kapitalbewegung, die nunmehr völlig von jenen »institutionellen Investoren« abhängt, wird nicht mehr kritiklos hingenommen. Letztere können jederzeit jeden Markt destabilisieren.[12]
Die Unklarheiten die durch das Unverständnis der Krisenphasen entstanden sind, lassen sich in einem statischen, starren, monotonen Gebrauch der ökonomischen Kategorien zusammenfassen. Die »Kategorien« der kapitalistischen Produktionsweise, die als solche nicht empirisch verändert werden können, - sonst würde ihnen auch der Rang von konzeptuellen »Kategorien« abgesprochen werden – werden jedoch von der historischen Realität in veränderbarer Form gesetzt, je nach Krisenphase, in der sie operieren. Eine Interpretation, die diese effektive Veränderung nicht mitdenkt, ist deshalb unkorrekt oder zumindest ineffizient. Dies ist kein »Methodendiskurs« (im Sinne einer bloßen Vorläufigkeit, wie es im dominanten positivistischen Szientismus gebräuchlich ist), sondern das Konzept des widersprüchlichen Inhalts des Akkumulationsprozesses des Kapitals.
Dieser »Widerspruch« lenkt auf eine präzise Marxsche Formulierung bezüglich der Antinomie des Kapitals zurück. Innerhalb seiner Einheit widersprechen sich der interne »Plan«, welcher a priori agiert, und die soziale »Anarchie«, welche nur a posteriori operieren kann. Um so mehr auf dem Weltmarkt, wo sich letztere verstärkt durch die Unabhängigkeit, die Getrenntheit und die Willkür der unzähligen Kapitale. Die erste Tendenz tritt in Erscheinung im totalitären Bestreben jedes großen Unternehmens, jeder Gruppe und Holding, autonom und intern zu planen, was zugleich heißt: die despotische Macht über die Arbeiterklasse, über ihre Rolle und Funktion, über ihre Zusammensetzung und ihre Formen der Entlohnung etc. kann sich ungehindert entfalten.
Hierzu bemerkt Marx: »Der Zusammenhang ihrer Arbeiten tritt ihnen daher ideell als Plan, praktisch als Autorität des Kapitalisten gegenüber«[13], während andererseits »ein inneres Band die verschiedenen Bedürfnismassen zu einem naturwüchsigen System verkettet«. »Aber diese beständige Tendenz der verschiedenen Produktionssphären, sich in Gleichgewicht zu setzen, betätigt sich nur als Reaktion gegen die beständige Aufhebung dieses Gleichgewichts. Die bei der Teilung der Arbeit im Inneren der Werkstatt a priori und planmäßig befolgte Regel wirkt bei der Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft nur a posteriori als innre, stumme, im Barometerwechsel der Marktpreise wahrnehmbare, die regellose Willkür der Warenproduzenten überwältigende Naturnotwendigkeit.«[14]
Kontrollketten und Produktionsnetze
Die Antinomie zwischen Plan und Anarchie des Kapitals ist die Grundlage jenes Zentralisationsprozesses, der das große monopolistische Finanzkapital des transnationalen Imperialismus zwingt, in der Verkettung des gesamten Produktionsprozesses (unmittelbare Produktion, Reproduktion und Zirkulation) die größtmögliche Rationalität zu erlangen - im verzweifelten Versuch, der Irrationalität der kapitalistischen Krise auf dem Weltmarkt Einhalt zu gebieten. Hier liegen die Gründe dafür, daß sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die sog. »Kettenkontrolle« etablierte. Diese von den »Kettenbetrieben« praktizierte Form der Kontrolle gilt als bestimmend für die Hierarchie der Vorherrschaft: monopolistisches Finanzkapital - Großkapital - Kleinkapital - Aktionäre. So schreibt Giulio Pietranera in der Einleitung zur italienischen Übersetzung des »Finanzkapitals« von Rudolph Hilferding, daß der Kapitalist in diesem System der »Kettenbetriebe« geradezu aufgesaugt und daß die konkrete Verwendung seines Kapitals diktiert werden würde.
Die sog. Finanzholding ist dasjenige ökonomische Subjekt, das die völlige strategische Kontrolle besitzt über die Geschäfte der einzelnen Unternehmen, aber auch der Konzerne, denen sie angehört. Je nach Grad der vertikalen Integration im System der Produktion und Zirkulation des Mehrwerts steigt somit ihre Einflußnahme auf das von ihr »gehaltene« Kapital. Den einzelnen Unternehmen bleibt höchstens die Teilnahme an partiellen und sektorbegrenzten Entscheidungen, die zunehmend an strategischer Relevanz verlieren. Es ist also offensichtlich, daß die kleinen und mittleren Unternehmen, insbesondere wenn es sich um die sog. selbständigen Handwerksbetriebe handelt, völlig ihrer angeblichen strategischen Entscheidungsfreiheit beraubt sind. Von der »Kette« zu Beginn unseres Jahrhunderts lassen sich folglich leicht jene historisch determinierten Bedingungen des Kapitals ableiten, die die aktuelle Verallgemeinerung in den Produktionsnetzen und vor allem in den Kontrollketten zulassen. Letztere formen das gesamte System der Mehrwertproduktion und -zirkulation.
Ein Netz besteht im engeren Sinne aus der Gesamtheit der Transaktionen und technischen Operationen, die nötig sind, um das Endprodukt vom Primärmaterial ausgehend zu erhalten. Ein Netz impliziert zahlreiche Tätigkeitsformen, welche zur Produktion einer Ware beitragen. Und dies innerhalb eines einheitlichen Prozesses, der in mehreren Phasen aufgegliedert werden kann. Das Netz zeigt in einigen Tätigkeitsbereichen besser die Eigenheit und Einheit der einzelnen Produktionszyklen auf und erleichtert so das Verständnis und die Analyse der Zentralisationsprozesse, ausgehend von einer Analyse der Charakteristika eines einzelnen, typischen Produkts - insofern es Ware ist, Ware sowohl als Produktionsmittel als auch als Verbrauchsgut. So können grundsätzlich verschiedene Waren von denselben Maschinen hergestellt werden, denn das einheitsstiftende Element ist der gemeinsame technologische Prozeß, den die Produktion nunmehr fordert.
Ein Unterscheidungsmerkmal der sogenannten »zerlegbaren« Produktionsprozesse hinsichtlich der Materialverarbeitung sind jene Zwischenstadien in der Herstellung, die räumlich und zeitlich trennbar sind. Die Stadien sind unterschiedlich, aber interdependent. In einem vertikal integrierten Produktionsprozeß führt das Produktionsnetz selbst zum Endprodukt. Stützt man sich ausschließlich auf warenkundliche und territoriale Forschungswege und verzichtet dabei darauf, das einende Band der unterschiedlichen Produktionsprozesse - nämlich die wachsende Zentralisation der Kapitale und die aus dem immer enger werdenden Zusammenschluß von Banken und Unternehmen resultierende Tendenz zur globalen Finanzkontrolle, - in Betracht zu ziehen, dann erschließen sich kaum die tausend Fäden zwischen Arbeit und Domizil, zwischen den kleinen Handwerksläden, den kleinen Subunternehmen und den großen multinationalen Konzernen.
Die transnationale Vernetzung erweitert ihr Bedeutungsfeld von dem kleinen Bereich der Produktion einer einzelnen Ware über ganze Produktionsabteilungen bis hin zu den strategischen Entscheidungsstrukturen der großen monopolistischen Finanzkapitalgruppen, den Holdings, in all ihren Funktionen - selbst wenn es sich um unproduktive Funktionen wie Versicherungs-, Kredit-, Kommerz- oder Marketingtätigkeiten handelt. Erst das richtige Verständnis dieser Existenzformen des Finanzkapitals führt zu dem richtigen Verständnis der Ursachen des Umstrukturierungsprozesses in der Weltproduktion. Der weitreichendste Sinn des Verkettungskonzeptes (Konzerne, Ketten, Netz, etc.) liegt also in der Betrachtung ihrer finanzkapitalistischen Form, also der »Fusion« von Industrie und Bankwesen, von Produktion und Zirkulation des Kapitals, von Ware und Geld. In den dominierenden Ländern wird weniger in fixes Kapital investiert; aber dort, wo investiert wird, gleich ob in Geld- oder Realform, zählt ausschließlich die strategische Logik der Investition, die Kette von Operationen, die sich öffnet oder schließt. Und dies in einem Prozeß, indem es nicht immer von Vorteil ist, die einzelnen »Kettenglieder« (wie z.B., die Beziehung zwischen Zucht und Textilindustrie, zwischen Chemie und Nahrungsmitteln) aufzudecken. Das der Phase des transnationalen Imperialismus angepaßte Kapital, das in einer bestimmten Form tätig wird (in einer oder mehreren Regionen der Welt), verändert sich je nach Bedarf dieser Phase.
Die Segmentierung der Produktions- und Zirkulationsnetze, hängt von der Fähigkeit ab, distinguierte Produktionseinheiten in einer wachsenden Produktionsskala zentral zu koordinieren. Die Gewandtheit der sogenannten »schlanken« Produktion, der eine breite Standardisierung der Produktionsgrund- und Mittelphasen zugrunde liegt, fordert in ihrer »totalen Qualität« eine »zentralisierte« Kontrolle, die nur durch das »Haltevermögen« eines Konzerns möglich wird. Man geht vom Ende zum Anfang nur, wenn dieser umgekehrte Verlauf programmiert werden kann und eine Regelmäßigkeit durch die Holdings gestiftet wird.
Die Finanzholdings sind die authentischen Protagonisten der neuen internationalen Ordnung der Arbeit. Im derzeitigen Finanzsystem konkurrieren oder kollaborieren sie mit den Handelsbanken bezüglich der Verortung der Industrieaktien. Die sogenannten »gemischten« Banken, seien es »Geschäfts-« oder »Universalbanken«, werden als Aktiengesellschaften geschaffen und tragen so bereits zur Zentralisationstendenz bei - oder wie Pietranera es nennt: zur »genötigten Kapitalverwendung«. Diese Banken, wie auch die Banken im allgemeinen, unterliegen einem ähnlichen Zentralisationsprozeß, wie er sich bereits in der Industrie ereignet hat.
Das Gigantentum des monopolistischen Finanzkapitals manifestiert sich gerade eben in der Fähigkeit der führenden Holding des Konzerns, die Strategie aller Bereiche zu definieren, in die ein Konzern gegliedert ist - eine »Seilführung«, anhand derer sich die Gruppe an Bezugsketten oder -netzen orientiert. Darin wird erneut der transnationale Prozeß der »Autonomisierung« und »Devertikalisierung« bei gleichzeitiger Interdependenz der Produktionsprozesse sichtbar. Die Konzentration des Kapitals im Sinne des Besitzes erlangt deshalb einen anerkannten Sinn in der wachsenden Zentralisation der Verortung von Investitionen in einigen territorialen Einheiten - Territorien, die auf Grund geeigneter Infrastrukturen oder anderer für die Investition günstigen Faktoren, die jene typisch poetische »industrielle Atmosphäre« der kapitalistischen Anfänge schaffen, ausgewählt werden. Jetzt spricht man von »Industriebezirken«, die in ihrer Ausdehnung ganze Makroregionen gestalten, auserwählte Orte für die Akkumulation des Kapitals auf Weltebene. Die Basis solcher Art von Regionen ist in eine große Zahl von kleinen Unternehmen (größtenteils familiären Typs bis hin zur modernen Form der Heimarbeit) gegliedert, die nur formal autonom sind.
Mit der Liberalisierung der Kapitalbewegungen und der Ausbildung der Ketten und Netze hat das tätige Kapital die Substanz des Wertprozesses im Arbeitsprozeß für seine praktischen Anweisungen wiederentdeckt. Trotz ihres Unvermögens, den grundlegenden Widerspruch zwischen den sozialen Aspekten, die den Wert an sich betreffen, und der materiellen Basis des Gebrauchswert zu erkennen, findet die von der gegenwärtigen ökonomischen Literatur propagierte Wertkette (siehe: Michael E. Porter) dennoch kritische Verwendung in der Analyse des Kettenprozesses. In diesem Sinne wird die Funktionsweise des Systems der Unternehmen als eine Abfolge von Beziehungen, wie sie normalerweise zwischen Lieferant und Abnehmern bestehen, interpretiert. Das Unternehmen wird an dem von den einzelnen Phasen geleisteten Beitrag zum »Wert« des Endprodukts gemessen.
Die »Wertkette« gewinnt deshalb - vor allem wegen des »Wettbewerbsvorteils«, den sie im Konkurrenzkampf schafft - an Bedeutung. Der ›praktische Kapitalist‹ betrachtet legitimerweise, im Unterschied zu seinem akademischen Schreiberling, die Konkurrenz als reales Kampfmoment. Die Wertkette erweist sich so als geeigneter für die Analyse als das Kriterium des hinzugefügten Werts, da es letzteres nicht vermag, die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Funktionen des Unternehmens und den (internen und externen) »Lieferanten« bezüglich der Ausgaben für die in der Produktion aufgewandten Elemente aufzuzeigen.
Die Wertkette ist deshalb ein grundlegendes Instrument für die Analyse der Ausgaben eines Unternehmens, sei es eine Gruppe oder eine Holding – um so mehr, als sie ihren Produktionszyklus zersplittern. Anhand der Wertkette gelingt es, den Produktionsverlauf in Bezug auf die Determinanten der Kosten (Stufenwirtschaft, Verwendung des Produktionsvermögens, Beziehungen, Lokalisierung und Wahl der Zeitrhythmen, strategische Entscheidungen und institutionelle Faktoren) auszumachen. In diesem Bereich müssen auch die indirekten Kosten (Computersysteme, Telekommunikation, automatisierte Prozesse etc.) mitbedacht werden. Trotz ihres ständigen Wachstums werden sie oftmals unterschätzt.
Auch wenn diese Unternehmenspraxis sich auf eine bloße normative Taxonomie beschränkt, für eine moderne und funktionellere Führung des Unternehmens, kann sie dennoch den historischen Charakter und die »Opposition«, die in der Dynamik des Prozesses liegt, augenscheinlich machen. Die transnationale Expansion des Maschinensystems in ein »Gefüge« von Unternehmen ist die Grundlage der gegenwärtigen Veränderungen. Die Marxsche Analyse der inneren Gliederung einer Fabrik kann auch für ihre Ausweitung auf den gesamten Weltmarkt, den Marx bereits sehr genau wahrnahm, von Nutzen sein. Marx beginnt mit der Beschreibung eines Maschinensystems:
»Ein eigentliches Maschinensystem tritt aber erst an die Stelle der einzelnen selbständigen Maschine, wo der Arbeitsgegenstand eine zusammenhängende Reihe verschiedener Stufenprozesse durchläuft, die von einer Kette verschiedenartiger, aber einander ergänzender Werkzeugmaschinen ausgeführt werden.« »Jede Teilmaschine liefert der zunächst folgenden ihr Rohmaterial, und da sie alle gleichzeitig wirken, befindet sich das Produkt ebenso fortwährend auf den verschiedenen Stufen seines Bildungsprozesses, wie im Übergang aus einer Produktionsphase in die andre.«[15]
Und er antizipiert auch hier in Bezug auf die Rolle der »Kette von Werkzeugmaschinen« im Schaffen oder Verändern von »Produktionsnetzen« ein äußerst luzides Urteil über jene »neue, den Hauptsitzen des Maschinenbetriebs entsprechende internationale Teilung der Arbeit..., die einen Teil des Erdballs in vorzugsweis agrikoles Produktionsfeld für den andern als vorzugsweis industrielles Produktionsfeld umwandelt.«[16]
Die Marxsche Beobachtung kann auf jegliche Art von Maschinensystem, das die einzelne selbständige Maschine ablöst und wo der Arbeitsgegenstand eine zusammenhängende Reihe verschiedener Stufenprozesse, die von einer Kette verschiedenartiger Werkzeugmaschinen ausgeführt wird, angewandt werden. Eine derartige Kette integriert sich nämlich tatsächlich in ein System, innerhalb dessen sich das teilverarbeitete Produkt - von einer Produktionsphase in die andere übergehend - gleichzeitig in den verschiedenen Stufen des Bildungsprozesses befindet. Und so ist zu sehen, wie die räumliche, geographische, globale Dimension zum integrierenden Bestandteil der aktuellen Entwicklung wird.
»Dies subjektive Prinzip der Teilung [der Arbeit] fällt weg für die maschinenartige Produktion. Der Gesamtprozeß wird hier objektiv, an und für sich betrachtet«. »Die Revolution in der Produktionsweise der Industrie und Agrikultur ernötigt namentlich aber auch eine Revolution in den allgemeinen Bedingungen des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, d.h. den Kommunikations- und Transportmitteln.« »Die große Industrie mußte sich also ihres charakteristischen Produktionsmittels, der Maschine selbst, bemächtigen und Maschinen durch Maschinen produzieren.«[17]
Versucht man in den strategischen Netzen des transnationalen Imperialismus exemplarische Elemente auszumachen, so sollte man mit dem Archetyp verketteter Produktionszyklen beginnen: dem miltitärisch-industriellen Komplex. Dieser Begriff, den wir den Pentagonexperten aus der Ära Eisenhower verdanken, bezeichnet die Gesamtheit der Unternehmen, die für die Waffenindustrie - die Industrie, die sich um Logistik, Versorgung, Transport, militärisches Gesundheitswesen und militärische Forschung kümmert - und für militärische Kreise (bis hin zu Spionageagenten) Materialien produzieren. Die Führungsgruppe um Eisenhower war sich der potentiellen Autokratie eines solchen militärisch-industriellen Komplexes sehr wohl bewußt. Sie befürchteten, er würde »unverdiente Macht« erlangen. Es ist augenscheinlich, daß in diesem Falle weder das einzelne Endprodukt noch eine bestimmte Technologie das Netz zusammenhält, sondern die strategische Funktion, die der militärisch-industrielle Komplex in der Umformung der Gesellschaft einnimmt.
Ein weiteres fortgeschrittenes Netz, das in kontinuierlicher Evolution begriffen ist, betrifft die Telekommunikation. In ihrem beständigen Werben um neue Märkte entwickelt sie laufend neue Produkte und betritt dadurch einen Sektor, der traditionell von den Massenkommunikationsmitteln besetzt ist. Eine Konsequenz ist, daß die Grenzen zwischen Kino, Fernsehen, Veranstaltungen im allgemeinen, Presse und sogar Postdiensten und der Telekommunikation aufgehoben werden. Ähnliches läßt sich vom Energie-Netz sagen, das von der Förderung des Rohmaterials, der Energieerzeugung, dem Transport und der Verteilung, der Produktion von Komponenten (Transformatoren, Turbinen etc.) bis zur Planung und Führung der Energieeinrichtungen reicht.
Erwähnenswert ist das agro-chemische Lebensmittel-Netz,, in dessen Zentrum die chemische Lebensmittelproduktion sitzt, die die natürlichen Ressourcen zunehmend verdrängt. Die Lebensmittelindustrie, die Verarbeitung, Verpackung und Vertrieb durchführt und der sich die großen Gruppen der Endvermarktung anschließen, übernimmt es, das veränderte Endprodukt bis hin zum Markt des Kleinkonsums zu bringen. Die Chemiearbeiter verbinden so den agro-chemischen Lebensmittelkomplex mit der Biotechnologie, die Pharmaindustrie mit dem privaten und öffentlichen Gesundheitswesen.
Auch das Textil-Kleidungs-Netz sollte auf Interesse stoßen, konstituiert es ja historisch den Kernpunkt der Industriellen Revolution. Wenn heute im Herzen des alten Industriekapitalismus die Produktion von Maschinen für die Textilindustrie im Wachstum begriffen ist, so findet dieses Phänomen direkten Anschluß zur generellen Evolution der Netze. Auch hier verschiebt sich die internationale Spezialisierung der Länder des »reifen Kapitalismus« hin zu jenen Produktionsphasen, die für das Großnetz die Erweiterung der gesamten Wertkette sichern.
Transnationaler Imperialismus und neue internationale Arbeitsteilung
Die Konnotation transnational, die der gegenwärtige Imperialismus trägt, überwindet dialektisch die frühere multinationale Form, die als funktionale Grundlage des monopolistischen Finanzkapitals auf dem Weltmarkt fortbesteht. Nun ist es nicht mehr ausschließlich, daß das von einer bestimmten nationalen Basis (historisch betrachtet sind damit im überwiegenden Maße mit Ende des imperialistischen Zweiten Weltkriegs die USA gemeint) abstammende Kapital in viele fremde Nationen investiert wird und daraus seine Profite zieht. Es besteht zwar weiterhin eine bevorzugte »nationale Basis«, aber jedes zentralisierte große Finanzkapital wird einerseits zu einer Beteiligungsanhäufung (durch Fusionen, Erwerbungen oder andere Vereinigungsformen) von Kapitalen verschiedener nationaler Herkunft und ist andererseits Resultat verketteter Finanzstrategien und vernetzter Produktionen, die unterschiedslos auch durch ökonomisch völlig ungleiche Nationen hindurchgehen.
Diese strukturelle Tendenz gerät mit einer anderen in Konflikt. Gerade eben weil die horizontalen und vertikalen Kettenglieder die unterschiedlichsten Länder tangieren und sich dabei oftmals Interessen überlagern, entsteht eine neue Konstellation. Die dominanten Nationalstaaten müssen in ihrem Kampf nunmehr die Interessen aller führenden Kapitale, sowohl der internen nationalen, selbst wenn sie anderswo auf dem Weltmarkt agieren, als auch die der ausländischen Kapitale wahren. So erhält der dominante Nationalstaat eine Vermittlungsfunktion zwischen den Kapitalen. Er hat erstens für eine »nationale« Vormacht auf dem Weltmarkt innerhalb der größtmöglichen Zahl von transnationalen Ketten zu sorgen, und zweitens hat er dem Rechnung zu tragen, daß sich die traditionelle große Unterteilung in drei imperialistische (und kontinentalbezogene) Hauptzonen mit der gegenwärtigen transnationalen Struktur nicht mehr deckt. So geht es zunehmend nicht mehr um geographische Zonen oder imperialistischen »Pole«, sondern - wie die »Dollarisierung« zeigt - um Währungszonen, die von den einzelnen transnationalen Holdings besetzt werden.
Heute ereignen sich ähnliche Aktionen des Konkurrenzkampfes auf dem kapitalistisch vereinten Weltmarkt, wo der Akkumulations- und Zentralisationsprozeß der zahlreichen Kapitale samt ihrer Konflikte sich immer weiter in das Innere der imperialistischen Tripolarität verschiebt. Die gegenwärtige von dieser Tripolarität geprägte Phase ist bereits fähig, reale Konnexe zwischen den Segmenten und Abteilungen des Finanzkapitals durch die Pole hindurch herzustellen. Abgesehen von den direkten Fusionen, in der derzeitigen Zerlegung und Gliederung des Produktionszyklus und der Arbeit auf Weltebene stammen mehr als die Hälfte der sogenannten Zwischengüter und Teilprodukte der Verarbeitungsindustrie der drei imperialistischen Hauptzonen direkt oder indirekt jeweils aus den beiden anderen Zonen. Das »Weltdreieck« wird transversal von Kapitalflüssen (Geld, produktiven Elementen und Waren) durchsetzt, deren partikulare und lokale Interessen die Seiten dieses Dreiecks ›verbiegen‹ und ›zerbrechen‹.
Das wirklich große Problem des transnationalen Imperialismus - insofern er in seiner Essenz Kapital ist - besteht jedoch in seinem Unvermögen, sich in einem einzigen Pol zusammenzuziehen, obgleich der dem Kapital selbst eignende Widerspruch das Mannigfaltige auf das Eine reduziert. Deshalb ist es für das Kapital, aber auch für diejenigen, die es analysieren, von Bedeutung, das Transversale innerhalb der einzelnen Zonen zu beachten. Erst dann wird nämlich auch verständlich, warum die Konflikte zwischen den zahlreichen Elementen des Kapitals nicht nur auf national begrenzten Territorien in Erscheinung treten. Dieser interimperialistische Zusammenstoß kann seiner transnationalen Definition wegen nicht auf einen direkten Vergleich zwischen den drei dominanten Polen (USA-Amerika, Deutschland-Europa, Japan-Asien) reduziert werden. Ihr Aktionsradius durchmißt den gesamten Weltmarkt und löst so immer häufiger Kollisionen zwischen den die Pole durchziehenden transversalen Ketten aus.
Die die Nationen durchquerende Kette strategischer Kontroll-, Produktions- und Zirkulationsnetze, die auf dem Weltmarkt von den großen Unternehmen des transnationalen Imperialismus geleitet werden, machen heute allein schon ein Drittel des Weltertrages, zwei Drittel des internationalen Handels, und ein Viertel des gesamten Welttausches aus. Die »Transnationalität« zeichnet sich durch eine wachsende »Transversalität« des Kapitals bezüglich seines nationalen Herkunftslandes, seiner Koalition mit Kapitalen anderer Nationen und seiner strategisch-operativen Verortung aus. In dieser Perspektive erlangt die globale und universale Dimension des Kapitals, das nun als solches keine »Heimat« und keine »Nationalität« hat, immer größere Bedeutung, auch weil sie für das Konzept des Kapitals die geeignetste Dimension ist.
Da die Konkurrenz zwischen den multiplen Kapitalen konstitutives Element der kapitalistischen Produktionsweise und der gesellschaftlichen Formationen ist, in denen sie vorherrscht, kann der Übergang von der monopolistischen Phase des Kapitals zu seiner finanzkapitalistischen Form nicht nur nicht mit der Idee eines monolithischen Weltunternehmens korrespondieren. Es kann auch nicht davon die Rede sein, daß die oligopolistischen Konzerne strategisch kooperieren würden. Der Kampf zwischen »verfeindeten Brüdern«, wie Marx ihn bezeichnet, währt fort, intensiviert sich sogar, vergrößert sich proportional zur wachsenden transnationalen Dimension der operierenden Unternehmen und läuft in die Richtung eines ökonomischen Weltkrieges. Die Konflikte zwischen den Kapitalen hören nicht auf. Die Konkurrenz tobt beständig, zerstört Kapital und führt zahlreiche Kleinkapitalisten in den Ruin. Deren Kapitale falle den Siegern zu oder werden eliminiert. Marx: »Ein Kapitalist tötet immer viele andere Kapitalisten«.
Die Anarchie des Kapitals setzt sich in Antithese zu dem kapitalistischen Plan. Indem die voluntaristische politisch-ökonomische Ideologie von der realen Vielfalt der Kapitale abstrahiert, verhehlt sie das eigentliche »Sich-Entfernen« der individuellen Kapitale, ihr »Gegeneinander-Arbeiten«, ihr »Sich-Entgegensetzen«. Sie übersieht absichtlich, daß in den einzelnen Phasen des Zyklus »die Ruhe bloß ein Grenzfall der Auseinandersetzung« ist, um es hegelianisch mit Brecht auszudrücken. Und indem sie ignoriert, daß sich die Kapitale in ihrer Vorherrschaft ständig abwechseln, macht sie ideologisch die Ausnahme zur Regel. Nun wird der Konflikt zur »Kollision«, der Antagonismus wird durch »Harmonie« ersetzt, die Krise wird zum »Gleichgewicht«, das Mannigfaltige wird zum »Einen«, Widerspruch wird ausgeblendet - und die Tendenz zum Neokorporativismus feiert einen Triumph.
Eine solche Interpretation wird keinem Kleinkapitalisten außerhalb der sektorüberschreitenden Verkettung etwas nützen. Würde er sich auf sie einlassen, wäre er alles andere als ein »kleiner und schöner« Kapitalist, er wäre viel eher ein »kleiner und blöder«, wie Pino Tagliazucchi scharfsinnig bemerkt[18]. Die Verkettung bestätigt zudem, wie sehr der Gemeinplatz, der Markt würde immer mehr die Produktion bestimmen und letztere müsse sich dem Markt unterordnen, die Realität verfehlt. Entgegen der Forderung, das alte ideologische Instrument der Randwirtschaft, die sogenannte »Souveränität des Konsumenten«, hervorzuholen, bleibt die Rolle des Konsums ebenso wie die der Zirkulation verschwindend gering und also deutlich begrenzt und untergeordnet.
In der neuen internationalen Arbeitsteilung des transnationalen Imperialismus stellt die Struktur des sogenannten Mutter-Unternehmens nichts weiter als eine notwendige Prämisse für die strategische finanzkapitalistische Gliederung des gesamten Investitions-, Produktions- und Handelszyklus in Netzen dar. Dies stimmt mit dem Metamorphosezyklus der drei Funktionsformen des Kapitals (Geldkapital, produktives Kapital, Warenkapital), von dem Marx spricht, überein. Von hier aus müssen die charakteristischen Prozeduren des auf Weltebene operierenden Kapitals betrachten.
Nach der Zersprengung alter Formen und der Ansammlung von neuen - die in der Herausbildung des Dienstleistungssektors und sekundärer Lieferungen in Erscheinung treten - demonstrieren letztere eine Selbständigkeit, die sich jedoch gegenüber der großen Abhängigkeit von der Industrie, die ihnen Produktionsmaterial liefert und ihre Produkte kauft, als bloßer Schein erweist. Die gesamte Typologie der Organisation eines transnationalen Unternehmens, die sich parallel zur Haupttätigkeit als flexible Form herausgebildet hat, koordiniert, aber integriert die Anfangs- und Endketten der Verarbeitung nicht notwendigerweise in Formen des Besitzes. Somit treten Phänomene auf wie das »schlanke« Unternehmen (downsizing) oder die »Externalisation« von Funktionen, die zuvor innerhalb des Betriebes stattfanden (outsourcing).
Das Verhältnis zwischen Sub-Lieferanten und Auftraggebern hat eine progressive Veränderung der Modalität erfahren, mit der die sog. »Drittkonto«-Tätigkeit ausgeführt wird. Letztere stellt die größte formale Abhängigkeit der Auftraggeber von den Sub-Lieferanten dar, die ganze und spezialisierte Produktionsphasen als Auftrag übernehmen, weil sie Techniken besitzen, die ersteren fehlen oder von ihnen nicht eingesetzt werde.
Nur eine oberflächliche Betrachtung, die die Wertanreicherung des Kapitals nicht als gesellschaftliches Verhältnis begreift, kann zu der Hypothese kommen, daß die technologische Innovation diese Phänomene hervorgerufen hätte. Die technologische Innovation modifiziert zwar die Organisation der Produktion und reformuliert auch die Beziehungen zwischen Unternehmen und unterschiedlichen Sektoren als vertikale und horizontale Glieder, die sich in hierarchisch strukturierten Ketten fügen; es ist jedoch vor allem die Erschütterung in der Zusammensetzung des Warenkapitals, durch die die technologischen Veränderungen dis-/kontinuierlich Brüche, Zäsuren, Zergliederungen in den Produktionszweigen einführen. Und das innerhalb eines Gesamtprozesses, der mit jeder Stufe der Krise die Zentralisation und somit auch den Monopolcharakter der unterschiedlichen Sektoren des Systems verstärkt.
Marx antizipiert im Kapitel über die Teilung der Arbeit und die Manufaktur eben diese moderne Thematik. Von den zwei Grundformen der Manufaktur ausgehend, beschreibt er, wie in ihrer vollendeten Form das Rohmaterial »in den Händen der verschiednen Teilarbeiter eine zeitliche Stufenfolge von Produktionsphasen bis zu seiner Schlußgestalt [durchläuft].« »Endlich kann die Manufaktur, wie sie teilweise aus der Kombination verschiedener Handwerke entspringt, sich zu einer Kombination verschiedener Manufakturen entwickeln.« »Die verschiednen kombinierten Manufakturen bilden dann mehr oder minder räumlich getrennte Departemente einer Gesamtmanufaktur, zugleich voneinander unabhängige Produktionsprozesse, jeder mit eigner Teilung der Arbeit.« »Jeder produziert hier ein Stufenprodukt, und die letzte fertige Gestalt ist das kombinierte Produkt ihrer Sonderarbeiten. Es kommen hinzu die mannigfachen Arbeitszweige, die...Produktionsmittel liefern.«[19]
Macht und soziale Klassen
Es besteht kein Zweifel, daß sich alle Formen der konkreten Arbeit in einer Phase beständiger Evolution befinden; es ist zudem auch sinnlos, in dieser Epoche von einem »Ende der Arbeit oder der Klassen« zu sprechen. Die Arbeit und sehr wohl auch die materielle und physische Arbeit expandiert, auch dank der transnationalen Produktionsnetze, kontinuierlich auf der ganzen Welt; und die Lohnarbeit – nicht nur im juridischen Sinne, sondern als ökonomische Abhängigkeit – findet universale Verbreitung und erreicht auch kleinere Führungskräfte (Funktionäre und Techniker). Sie nähern sich so nicht nur formell, sondern auch in ihren ökonomisch-sozialen Lebensbedingungen der proletarischen Arbeiterklasse.
Das extreme Wachstum der Produktivkräfte in der Großindustrie und die damit verbundene verstärkte extensive und intensive Exploitation der Arbeitskraft in allen anderen Produktionssphären hat auch Auswirkungen auf die Veränderung der Klassenzusammensetzung. Ein immer größerer Teil der Arbeiterklasse muß unproduktive Verwendung finden. Damit werden nicht nur alte Formen der servilen Arbeit rehabilitiert, sondern auch die neuen Klassen der Freiberufler und des Dienstleistungssektors geschaffen.
Die Hauptvorteile dieser Strategien und Prozeduren, die in letzter Instanz in Termini der Kostenminderung und einer erweiterten Marktdurchsetzung übersetzt werden können, werden durch die neue Organisation des Arbeitsprozesses mittels der multifunktionalen Arbeit erreicht. Diese Neustrukturierung wird durch die maximale Steigerung der Produktionsskala erleichtert. Hierin bestätigt sich auch die Erklärung des enormen Zentralisationsprozesses in einem hierarchisch starr abgestuften Gefüge, an dessen Spitze die großen transnationalen Gruppen stehen und dessen Basis aus Sub-Lieferanten besteht. Die Neufestsetzung der Struktur der Produktionszyklen auf dem gesamten Weltmarkt erweist sich folglich als Fundament für die neue internationale Arbeitsteilung, sowohl in technisch-materieller als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.
Die Vergesellschaftung der Arbeit verbirgt sich gegenwärtig in Produktionszyklen, die zwar in lange Ketten eingegliedert sind, sich jedoch jeder unmittelbaren Erkenntnis, auch der Produzenten selbst, entzieht. Die Besonderheit der marxistischen Kritik besteht darin, vom Standpunkt der Arbeiterklasse (und insbesondere der Lohnarbeiter) aus die revolutionäre Reichweite der theoretischen Veranschaulichung und praktischen Vergrößerung der der kapitalistischen Produktionsweise inhärenten Widersprüche aufzuzeigen - nicht nur der Widersprüche zwischen Kapital und Lohnarbeit, sondern auch diejenigen, die dem Kapital selbst immanent sind und den Ausbruch der ersteren bedingen. Wenn die kapitalimmanenten Widersprüche allzu häufig dem Bewußtsein der Arbeiterklasse entgehen, können auch erstere Widersprüche nicht bewußt wahrgenommen werden.
Faktisch schreitet die relative Übervölkerung und die Freisetzung von disponibler Arbeitskraft rapider als die technische Revolution der Arbeit fort. Aber dies ruft nicht jene Konsequenzen hervor, die notwendigerweise daraus resultieren könnten. Das Besondere ist nicht die Tatsache, daß die eingeführten Maschinen überflüssige Arbeitskraft freisetzen, sondern die wechselnde Dynamik der Mehrwert-Akkumulation. Die Zunahme des variablen Kapitals impliziert zwar mehr Arbeit, aber nicht eine größere Zahl von Beschäftigten, da sie einen Teil der Arbeiter in Arbeitslose oder Teilarbeitslose verwandelt. So schafft sich das variable Kapital eine größere flexible Arbeitsmenge und verdrängt fortschreitend die qualifizierte Arbeitskraft durch unqualifizierte. In der derzeitigen Phase der Krise und Umstrukturierung konstituiert die relative Überbevölkerung sehr wohl einen Teil der Beschäftigtenarmee, jedoch mit äußerst unregelmäßigem Beschäftigungsverhältnis. Die relative Überbevölkerung bietet dem Kapital ein unerschöpfliches Reservoir von disponibler Arbeitskraft, das sich heute vor allem in der Form der Heimarbeit und anderen Formen der prekären, partiellen, okkasionellen und scheinautonomen Arbeit manifestiert - Arbeit, deren Lohn nicht mehr nach Zeit, sondern nach Leistung (Akkord, Beteiligung, Prämien etc.) berechnet wird. Diese neue Form der industriellen Reservearmee ist die für die Umstrukturierung durch die transnationalen Ketten besonders geeignet, denn sie impliziert Beschäftigung und kann diese zugleich prekär und partiell halten.
Die Lebensbedingungen aller »Reservearbeiter« (insbesondere wenn es sich um die prekäre stagnierende Form der Reservearbeit handelt), sinken unter das normale Niveau der Arbeiterklasse. Die Charakteristika ihres Arbeitsverhältnisses sind maximale Arbeitszeit und minimaler Lohn, und sie befinden sich stets »mit einem Bein im Sumpf des Pauperismus« (Marx). Die offiziellen Statistiken belegen, wie Ende der 70er Jahre die Halbierung der Wachstumsrate der Weltwirtschaft bzw. die verminderte Dynamik der Mehrwertakkumulation die Beschäftigungsdepression auslöste - und nicht die technologische Revolution, die sich später ereignete. Die neue imperialistische Organisation der Arbeit findet in der Form der neuen doppelten Flexibilität von Arbeit und Maschine ihren Ausdruck und mündet in der Flexibilität des Lohns. Die Synthese des gesamten Prozesses und seiner drei erwähnten Komponenten ist eine größere Menge von unbezahltem Mehrwert.
Auf dieser Grundlage konnten sich auch die Lohnarten den Bedürfnissen der modernen Mehrwertproduktion anpassen. Der Akkord, konstatierte bereits Marx, ist jene Lohnart, die dem Konzept des Industriekapitalismus am ehesten entspricht, denn er zwingt den Arbeiter zur Selbstausbeutung. Was die herrschende Ideologie mit »Beteiligung« benennt, ist eigentlich Zwang oder zumindest erzwungener Konsens. Der Zergliederung der Produktionszyklen auf Weltebene und ihren Auswirkungen auf die Beschäftigungsstruktur und die industrielle Reservearmee entspricht im gegenwärtigen kapitalistischen Produktionssystem als vorherrschende Lohnform die unsichere prekäre Form des Akkordlohns. Diese moderne Form des »Antriebslohns« könnte man legitimerweise als »korporativen Akkord« bezeichnen. In der Totalität des Weltmarkts »geraten alle Widersprüche in Bewegung« (Marx).
Als Korollarium der vorangegangenen Betrachtungen ist es ganz nützlich, die Inkonsistenz der von einer sogenannten »Linken« propagierten Annäherung zwischen Fordismus als Unternehmensplanung und Keynesianismus als Systemplanung zu veranschaulichen. Dieser theoretische Versuch impliziert nämlich das Verwischen der Antinomie zwischen »Plan« und »Anarchie« des Kapitals. Bei den modernen Interpreten der sozialdemokratischen Regulierung und Programmierung (fordistische Keynesianer und ihre Nachfolger) verschwindet so auch jegliche Form des Klassenantagonismus. Die subjektive Seite der Klasse (und sicherlich nicht des einzelnen Individuums), die durch die Objektivität der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Produktionsverhältnisse determiniert ist, wird in einer technisch-institutionellen Vorherrschaft erstickt, die diese Autoren als Objektivität begreifen.
Bewußtsein erlangen von den politischen Konsequenzen, die der Prozeß der Umbildung aller sozialen Klassen mit sich führt, bedeutet also nicht, eine banale Dichotomie »Bourgeoisie-Proletariat« anzunehmen. Will man in der gegenwärtigen Phase der Klassenpolarisierung die Umbildung der sozialen Klassen untersuchen - eine Thematik, die es noch gründlich zu erforschen gilt -, so muß man vor allem die Strukturierung und Zusammensetzung des großen Industrie- und Finanzbürgertums im Vergleich mit anderen Besitzerklassen begreifen.
Der historische Prozeß favorisiert in zunehmendem Maße die unpersönliche Funktion des Kapitals.
Die Unpersönlichkeit des Kapitalisten - insofern jemand, der Kapital produziert, objektive Bedingungen produziert - nimmt eine »äußere Persönlichkeit« an. Die objektive »Persönlichkeit« des Kapitals und die subjektive »Unpersönlichkeit« des Kapitalisten bestimmen das Kapital als Funktion und veranschaulichen seine operative Eigenschaft, jenseits der formal-juristischen Bezeichnung des Besitzes. Letzterer bezeichnet in der Masse des Mehrwerts bloß das Interesse, während erstere darin zu industriellem Profit und Gewinn führt.
Der reale Besitz drückt sich folglich immer in Klassenzugehörigkeit aus. Der Besitz verweist auf die Zugehörigkeit zur dominanten Klasse. In der transnationalen Phase ist er immer mehr der Besitz einer Klasse auf Weltebene und gleichzeitig die Negation des individuellen Besitzes. »Das Kapital ist die erste Negation des individuellen Privatbesitzes« (Marx).
Eine Bestätigung dieses politischen Umstands erhält man, indem man einen gewissen Isomorphismus zwischen den Organisationstypologien der Unternehmen und der institutionellen Ordnung aufdeckt. Die gemeinsame Matrix ist durch die Besitzverhältnisse gegeben, jene Bezüglichkeit der Klassen in der bürgerlichen Gesellschaft, welche vom Kapital auf den Staat übergeht. Der administrative, juridische Apparat wird den wandelbaren Bedürfnissen des Privatbesitzes und den geforderten Produktionsbedingungen angepaßt. Durchläuft man gedanklich die Etappen der Besitzformen und der Produktionsbedingungen in der kapitalistisch dominierten Gesellschaft, wird folgender grober Verlauf sichtbar: von der Manufaktur zur Konkurrenz des aufkommenden Industriekapitals - zu Monopol und Aktiengesellschaft, Trust und Kartell - bis hin zur Finanzholding der transnationalen Phase mit ihren Netzen und Verkettungen.
Von der individuellen und lokalen Getrenntheit der Manufaktur zum Atomismus des (noch nicht universalen) Konkurrenzkapitals - im weiteren Verlauf zur Versammlungsform der Aktionäre - eine Form, die Besitzer geringen Gewichts ausschließt und sogar zum Phänomen der Machtübernahme einer Minderheit führt. Um dieser Machtübernahme entgegenzuwirken, werden durch die Verwaltungsräte Mehrheitsbestimmungen eingeführt. Diese Ausführungsorgane wiederum werden von gut strukturierten Kontrollgruppen geleitet. Wir gelangen so zur transnationalen Generalisierung dieser Verwaltungsformen in den Finanzholdings als Führungsgruppe polyvalenter Gruppen. Diese Führungsmacht findet immer mehr ihren Ausdruck in der dezisionistischen Tätigkeit des Präsidenten, der seine Mitarbeiter direkt auswählt. In diese Logik fällt auch die formale Dezentralisation des hierarchischen Netzes der Unternehmen bis hin zum Heimarbeiter, da sie funktional ist und sich zur präsidialen Zentralisation symbiotisch verhält.
Natürlich darf man keine unangebrachte mechanische Korrespondenz mit den institutionellen Formen behaupten - auch weil die politische Repräsentation der Macht mehr und bedeutendere Widersprüche schafft als die Verwaltung der ökonomischen Macht. Dennoch entlehnt die Politik ihre institutionelle Ordnung den Strukturen des monopolistischen transnationalen Finanzkapitals. Selbst der Föderalismus stimmt mit der imperialistischen Verkettung überein, ist er doch durch die zweifache Bewegung einer starken Zentralisation und einer gleichzeitigen diffusen Dezentralisation gekennzeichnet. Es ist folglich möglich, von den Kapitalformen ausgehend die Tendenz der institutionellen Formen, der staatlichen und überstaatlichen, kritisch zu begreifen: sowohl der historisch gegebenen als auch der gegenwärtigen und der im Werden begriffenen. Durch die Analyse der Zwischenstadien, die alle dieselben Merkmale des Gleichgewichts, der Unausgeglichenheit, der internen Opposition besitzen, wo Minderheiten dank eines Mehrheitssystems befehlen und Dezentralisationen unter der zentralen Kontrolle der Entscheidungsstrukturen operieren.
Vor solch einem Hintergrund kann man mit Marx fragen, was eigentlich im derzeitigen Stadium der Gesellschaft der Freihandel bedeutet: »Meine Herren! Lassen Sie sich nicht durch das abstrakte Wort Freiheit imponieren. Freiheit wessen? Es bedeutet nicht die Freiheit eines einzelnen Individuums gegenüber einem anderen Individuum. Es bedeutet die Freiheit, welche das Kapital genießt, die Arbeiter zu unterdrücken.« »Es wird einem wirklich schwer. Die Anmaßung der Freihändler zu begreifen, die sich einbilden, daß die vorteilhaftere Verwendung des Kapitals den Gegensatz zwischen industriellen Kapitalisten und Lohnarbeitern verschwinden machen wird. Ganz im Gegenteil. Die einzige Folge wird sein, daß der Gegensatz dieser beiden Klassen noch klarer zutage treten wird.«[20]
Und schließlich ließe sich auch heute noch mit Marx die Position der Liberalisten sarkastisch darstellen: »Ihr Tausende von Arbeitern, die ihr umkommt, verzagt nicht. Ihr könnt in aller Ruhe sterben. Eure Klasse wird nicht aussterben. Sie wird stets zahlreich genug sein, daß das Kapital sie dezimieren kann, ohne befürchten zu müssen, daß es sie vernichtet. Übrigens, wie soll das Kapital eine nützliche Verwendung finden, wenn es nicht Sorge trüge, sich das Ausbeutungsmaterial, die Arbeiter, zu erhalten, um sie von neuem ausbeuten zu können?«[21]
(Aus dem Italienischen übersetzt von Edith Abraham)
[1] Ottaviano Finetti (alias Geminiano Montanari), Della Moneta, 1683, S. 40, in: Karl Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, MEGA II/2.1, S. 652: »Es fand die Kommunikation der Völker auf dem Erdball solch eine Verbreitung, daß man meinen könnte, die gesamte Welt sei zur einzigen Stadt gewandelt, in welcher man andauernd Markt hält mit jeglicher Warenart und wo jedermann mittels des Geldes - zu Hause sitzend - all das, was Boden, Tiere und die menschliche Industrie schaffen, erwerben und davon Genuß ziehen kann. Welch wunderbare Erfindung!«
[2] Karl Marx, Das Kapital, MEW 25, S. 81.
[3] Karl Marx, Theorien über den Mehrwert, MEW 26/2, S.496.
[4] Karl Marx, Das Kapital, MEW 23, S. 656 f.
[5] Nikolai Bucharin, Ökonomik der Transformationsperiode, Dietz Verlag, Berlin 1990, S. 18, 21ff.
[6] Ebd., S. 27ff.
[7] Ebd., S. 22, 24f., 30, 76.
[8] (Betriebswirtschaftler)
[9] Michael E. Porter, Wettbewerbsvorteile, Campus Verlag, Frankfurt 1986, S. 76, 79.
[10] Ebd., S. 79.
[11] Vgl.: Karl Marx, Das Kapital, MEW 25, S. 414.
[12] Daten hierzu finden sich im World Investment Report der Weltbank von 1997: Transnational corporations, market structure and competitions policy, Washington 1997; und im OCSE-Report: Multilateral agreement on investment, Paris 1995.
[13] Karl Marx, Das Kapital, MEW 23, S. 351.
[14] Ebd., S. 377.
[15] Karl Marx, Das Kapital, MEW 23, S. 400f.
[16] Ebd., S. 475.
[17] Ebd., S. 401, 404f.
[18] Pino Tagliazucchi, Piccolo e stupido. Laboratorio politico, Napoli, 1998.
[19] Karl Marx, Das Kapital, MEW 23, S. 364, 368, 375.
[20] Karl Marx, Rede über die Frage des Freihandels, MEW 4, S. 456f.
[21] Ebd., S.454. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit der behandelten Thematik findet sich in: Maurizio Donato/Gianfranco Pala, La catena e gli anelli, Città del sole, Neapel 1999.
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