TOPOS 22
Domenico Losurdo
Lenin, die Herrenvolk democracy und das Schwarzbuch des Kommunismus
Im Schwarzbuch des Kommunismus und in der unermeßlichen Publizistik, die in die gleiche Richtung weist, sind es die Zahlen, die gleich ins Auge springen. In einem obsessiven Crescendo aufgezählt, summiert und hervorgehoben, scheint es so, als wollten sie den Leser betäuben, ihn dahin führen, jede weitere Überlegung beiseite zu lassen und ihn zwingen, eine Wahrheit anzunehmen, die sich nach der furchtbaren Masse der aufgehäuften Leichen mißt.
1. Die Schreckensziffern: von einer Bilanz zur anderen
Beim weniger naiven Leser stellt sich aufgrund des historischen Gedächtnisses oder der Frequentation der historischen Kultur ein anderes und unerwartetes Resultat ein: wie sehr hat sich das Klima im Vergleich zu der unmittelbar auf den Zweiten Weltkrieg folgenden Periode geändert! Es waren die Jahre, in denen die Aufzählung der Greueltaten zusammen mit den Vollstreckern der »Endlösung« auch den Kolonialismus ins Visier nahm. Hannah Arendt beschuldigte ihn, bedenkenlos »die Eingeborenen ausgerottet« und z. B. die Bevölkerung von Kongo »von 20 bis 40 Millionen im Jahre 1890 auf 8 Millionen im Jahre 1911« reduziert zu haben[1]. Auch Norberto Bobbio spricht (abgesehen von »wirtschaftlicher Ausbeutung« und »Unterwerfung«) von »Ausrottung« in »vier Jahrhunderten kolonialer Expansion«[2].
Die Verurteilung wurde nicht nur ausschließlich mit Blick auf die Vergangenheit ausgesprochen. Während sich nach und nach die Emanzipationsbewegung der Kolonialvölker entwickelte, erfaßte die Aufzählung immer direkter auch die Gegenwart: nachdem Fanon »die 45.000 Toten von Sétif« (1945), »die 90.000 Toten in Madagaskar« (1947), »die 200.000 Opfer der Repression in Kenia« (1952) in Erinnerung gebracht hatte, gab er der algerischen antikolonialistischen Bewegung das Wort, die 1957 die französischen Machthaber beschuldigte, eine »an Genozid grenzende« Politik durchzuführen und sogar »die entsetzlichste Ausrottungskampagne der modernen Zeiten« durchsetzen zu wollen.
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nazifaschismus war noch frisch, und er wurde als »Kolonialismus inmitten von traditionell kolonialistischen Ländern« gekennzeichnet. So hatten sich Aktivisten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung ausgedrückt, die Fanon zitiert, der seinerseits hervorhob: »Vor wenigen Jahren hat der Nazismus ganz Europa in eine wahre Kolonie verwandelt«[3]. Nicht viel anders dachte Arendt, die, noch während des Krieges, den Nazismus als den »fürchterlichsten Imperialismus, den die Welt je gekannt hat«, beschrieb; das Dritte Reich, diese Art höchstes Stadium des Imperialismus, hatte von der hinter ihm liegenden Tradition den Glauben an das »›Naturgesetz‹ des Rechts des Stärkeren« und die Tendenz geerbt, »›die niedrigeren Rassen, die es nicht wert sind, zu überleben‹, auszurotten«[4]. In die gleiche Richtung wies letztendlich der große Historiker Arnold Toynbee, als er die Tatsache ins Licht rückte, daß Faschismus und Nazismus auf Länder verwiesen, die »von Geburt an Mitglieder (...) der Familie« des Westens waren: die schwarzen Seiten ihrer Geschichte müßten untersucht werden, wenn man die in Auschwitz kulminierte Infamie verstehen wolle[5] .
Jetzt hat sich dagegen alles umgedreht: die Schrecken des Hitlerregimes sind nur die polemische Replik der Schrecken des Kommunismus, des wahren Sündenfalls des 20. Jahrhunderts. Diese neue Bilanz erhebt den Anspruch, sich nicht nur von der historischen Exaktheit, sondern auch von dem moralischen Bedürfnis leiten zu lassen, die zahllosen, lange vergessenen Opfer der mit der bolschewistischen Revolution begonnenen blutigen Ereignisse wieder ins Gedächtnis zu rufen. Leider läßt jedoch die Gleichsetzung Nazismus-Kommunismus den Kolonialismus aus dem Blickfeld verschwinden, der früher bei ganz unterschiedlichen Autoren den privilegierten Bezugspunkt für das Verständnis des Dritten Reichs gebildet hatte. Entgegen allem Anschein hat vielleicht eine Aufzählung der Greuel, die den Platz einer anderen Aufzählung problemlos und ohne weitere Erklärungen einnimmt, keine unmittelbare Evidenz; vielleicht macht sie weder die Überlegungen noch die Fragen überflüssig.
Kann man in den Annalen der Geschichte eine explizite theoretische Begründung für den Genozid finden? Im Jahre 1883, im Todesjahr von Marx, stellt Gumplowicz, in Polemik gegen Marx, der ideologischen These vom »Klassenkampf« die Realität des »Rassenkampfs« entgegen: unter bestimmten Bedingungen werde es »naturnotwendig«, daß die Angehörigen einer anderen ethnischen Gruppe »nicht als Menschen, sondern als ›Geschöpfe‹ erscheinen, die eben nur dazu gut sind, bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit ausgerottet zu werden«. Das geschehe etwa in Südafrika, wo auch die »christlichen Boers« die »Buschmänner und Hottentotten (...) als ›Geschöpf‹« betrachten, »die man wie das Wild des Waldes ausrotten darf«[6]. Auf der anderen Seite des Atlantiks merkt Theodore Roosevelt an, daß man sich nicht von »falschen Gefühlsseligkeiten leiten« lassen dürfe, wenn man »die schwierige Aufgabe übernimmt, barbarische Territorien und niedrigere Rassen zu zivilisieren«. Der amerikanische Staatsmann ist völlig immun gegen derartige Empfindlichkeiten, und er scheint sich vielmehr bei dem Schauspiel der Auslöschung der Indianer von der Erdoberfläche geradezu zu amüsieren: »Ich gehe nicht so weit zu glauben, daß die guten Indianer nur die toten sind, aber ich glaube, daß dies für neun von zehn gilt; im übrigen möchte ich auch nicht zu genau über den zehnten nachforschen«[7].
Tatsächlich wird der Genozid nicht nur theoretisiert. Zwischen 1904 und 1907 erheben sich in Afrika die Herero gegen das imperiale Deutschland. Die Repression ist erbarmungslos: »Innerhalb der deutschen Grenzen [der dem Zweiten Reich unterworfenen Kolonien] wird jeder Herero, mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen. Ich nehme keine Frauen und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie schießen. Das sind meine Worte an das Volk der Herero«. Vielsagend ist die Begründung für diese souveräne Entscheidung. Der General von Trotha erklärt, daß »die Nation als solche vernichtet werden muß«, weil sie nicht einmal mehr als »Arbeitsmaterial« benutzt werden könne[8].
Es wäre töricht und abwegig, wollte man dies alles einem imaginären ewigen Deutschland in Rechnung stellen. Die Logik, der der deutsche General folgt, ist ein paar Jahre vorher von Hobson (dem linksliberalen Engländer, den Lenin aufmerksam gelesen hatte) verdeutlicht worden: er hatte darauf hingewiesen, daß die koloniale Expansion mit der Ausrottung der »niedrigeren Rassen« einhergehe, »die von den überlegenen weißen Kolonisatoren nicht mit Gewinn ausgebeutet werden können«[9]. Hinzuzufügen ist nur, daß sich auch unter Letzteren ein tödlicher Kampf zu entwickeln beginnt. Als die Buren das Recht einforderten, selber die südafrikanischen Eingeborenen als »Arbeitsinstrumente« und das ihnen weggenommene Land und seine Reichtümer auszunutzen, da stießen sie mit dem imperialen England zusammen und wurden ihrerseits überwältigt: sie wurden en bloc, ohne Geschlecht und Alter zu berücksichtigen, in Lager gepfercht, die »Konzentrationslager« genannt zu werden beginnen. Diese Behandlung ruft die Empörung einer breiten europäischen öffentlichen Meinung hervor, die den Greuel dieser Lager und den »Kinder-Holocaust« dort verurteilt.
Keine besonderen Emotionen erregen dagegen die Massaker unter den Kolonialbevölkerungen. Auf das Ende des 19. Jahrhunderts geht eine deutliche Warnung Theodore Roosevelts zurück (die die Herero zu ihrem Unglück nicht haben lesen können): Wenn »eine der niedrigeren Rassen« die »höhere Rasse« angreifen sollte, dann würde diese mit »einem Vernichtungskrieg« (extermination) reagieren; wie die »Kreuzfahrer« wären die weißen Soldaten dazu angehalten, »Männer, Frauen und Kinder zu töten«[10].
Mehr oder weniger ähnlich verfahren alle großen Kolonialmächte der Zeit. In den von den Vereinigten Staaten annektierten Philippinen wird die Guerilla nicht nur mit der systematischen Vernichtung der Ernte und des Viehs bekämpft, sondern die Bevölkerung wird auch massenweise in Konzentrationslager eingesperrt, wo sie Krankheiten erliegt oder Hungers stirbt. Ein General (Jacob H. Smith) erteilt ausdrücklich den Befehl, ein Dorf in eine »Öde« zu verwandeln, wobei unter anderem die Ermordung aller über zehn Jahre alten männlichen Einwohner vorgesehen ist. Es handelt sich nicht um einen einfachen Wutausbruch: es gehe darum - erklärt der amerikanische Kriegsminister - sich »die Methoden [zunutze zu machen], die wir erfolgreich im Westen bei unseren Kampagnen gegen die Indianer angewandt haben«[11].
2. Das Laboratorium des Dritten Reichs
Auf den »Krieg gegen die Indianer«, auf den Kampf »gegen die Indianer Nordamerikas« beruft sich Hitler bei seinen Tischgesprächen, um seinen Ausrottungskrieg gegen die »Eingeborenen« Osteuropas zu rechtfertigen: auch in diesem Fall wird die weiße Rasse, »die stärkere Rasse den Sieg davon tragen«[12], und zwar gerade mit den für den Kolonialkrieg typischen Methoden: »In der Geschichte der Machterweiterung großer Völker« sind die »schärfsten Mittel (...) immer mit Erfolg angewandt worden«[13]. Man könnte sagen, daß das Dritte Reich im Osten seinen Far West gesucht, und in den »Untermenschen« Osteuropas und der Sowjetunion die Indianer ermittelt habe, die es galt, ihres Bodens zu berauben, zu dezimieren und, im Namen des Vormarschs der Zivilisation, immer weiter, bis hinter den Ural zurückzudrängen.
Statt in Osteuropa, sucht der italienische Faschismus seine »Eingeborenen« vor allem in Äthiopien. Blättert man die Reden durch, in denen Mussolini sich darum bemüht, seine Aggression zu rechtfertigen und zu beschönigen, dann glaubt man Texte wieder zu lesen, die einige Jahrzehnte vorher geschrieben worden waren. Auf der Konferenz von Berlin von 1884-85 hatte Leopold II. von Belgien, am Vorabend der Annexion des Kongo, folgendes erklärt: »Der Zivilisation den einzigen Teil der Weltkugel öffnen, in den sie noch nicht gedrungen ist, die Finsternis durchstoßen, die ganze Bevölkerungen umhüllt, das ist, ich wage es zu sagen, ein Kreuzzug, der dieses Jahrhunderts des Fortschritts würdig ist«[14]. Und Mussolini im Dezember 1934: »Äthiopien ist das letzte Stück Afrikas, das noch keine europäischen Herren hat«: man müsse ein für allemal den »Schrecken der Sklaverei« und einem »barbarischen und Negerhändler-Pseudo-Staat« ein Ende bereiten. Wie im Fall von Kongo erweist sich auch in Äthiopien der Zivilisierungs-Kreuzzug in Wahrheit als ein Ausrottungskrieg: die faschistischen Truppen setzen massiv Senfgas und Giftgase ein, verüben Massaker unter der Zivilbevölkerung, errichten Konzentrationslager, beseitigen Intellektuelle und alle diejenigen, die dazu beitragen könnten, das Identitätsgefühl eines Volkes wachzuhalten. Der »abolitionistischen« Rhetorik entspricht die weitgehende Versklavung der einheimischen Bevölkerung.
Für den italienischen Faschismus ist sie ein Reservoir sklavischer Arbeitskraft, und zwar ein Reservoir, das sich erblich übertragen sollte. Unerhört und kriminell erscheinen daher gemischter Geschlechtsverkehr und Mischehen: »Jede Vermischung mit den Eingeborenen« und jede »soziale Promiskuität« sei strikt zu verhindern, proklamieren die Minister Alfieri und Lessona. »Damit das Imperium erhalten bleibe - ereifert sich noch dazu der Duce in Person - müsse man dafür sorgen, daß die Eingeborenen deutlichst und prädominant den Begriff unserer Überlegenheit präsent haben«. Eine strenge Apartheid müsse durchgesetzt werden[15].
Die Apartheid führt uns zurück zu den letzten Jahrzehnten des 19. und zu den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten und in Südafrika. Die den Kolonialbevölkerungen gegenüber praktizierte Brutalität hinterläßt auch in der kapitalistischen Metropole ihre Spur. Durch Segregation und halb-sklavische Arbeitsverhältnisse werden die Schwarzen in den Südstaaten mit »Bestien« gleichgesetzt, oft gelyncht und der Gewalt der Schlägertrupps ausgesetzt. Ihre Rebellion gegen die white supremacy läßt sogar die Versuchung der »Endlösung (ultimate solution) der Negerfrage« auftauchen, wie der Titel eines im Jahre 1913 in Boston erschienenen Buches lautet[16]. Sollten sie weiterhin »nutzlos oder unruhig« sein - ereifert sich ein anderer Theoretiker der white supremacy - werde sie das Schicksal ereilen, das schon die Indianer von der Erdoberfläche ausgelöscht hat.
Das Los, das jahrhundertelang den Indianern und den Schwarzen zuteil wurde, stellt für den Faschismus und den Nazismus erklärtermaßen ein Modell dar. Noch 1930 rühmt ein erstrangiger Ideologe des Nazismus wie Rosenberg das Amerika der white supremacy, dieses »herrliche Land der Zukunft«, dem das Verdienst zukomme den glücklichen »Rassestaatsgedanken« zu formulieren, eine Idee, die jetzt »mit junger Kraft« mit der Ausweisung und Deportation der »Nigger und der Gelben« in die Praxis umgesetzt werden müsse[17].
Die koloniale Tradition scheint selbst auf das Los der Juden einen gewissen Einfluss auszuüben. Für Hitler sind sie schuldig, eine Politik der Vermischung und der Entartung der Rassen voranzutreiben. Damit das Regime der Apartheid undurchlässig bleibe - pflichtet in Italien Mussolini bei -, müsse die »Würde« und die Reinheit der herrschenden Rasse nicht nur »gegenüber den Kamiten, das heißt den Afrikanern«, sondern auch gegenüber den Semiten, und das heißt den Juden, geltend gemacht werden. Nach der Verabschiedung der antisemitischen Gesetze erreicht das rassistische Delirium seinen Höhepunkt in der faschistischen Republik von Salò: der Appell an die Jugend, sich zum Wehrdienst zu melden, »damit die im Dienste Englands stehenden Neger nicht den heiligen Boden« des Vaterlands beschmutzten[18], geht einher mit der Auslieferung der Juden an die Nazis und der Kollaboration mit dem Dritten Reich an der »Endlösung«. Zumindest in der Anfangsphase stellen sich die Naziführer die Frage der Einrichtung eines »Judenreservats« - nach dem Modell der Reservate, die die Indianer Amerikas eingepfercht hatten.
Wir sprachen schon von Rosenbergs Einverständnis mit der Deportation der »Nigger« und der »Gelben«. Damals war in den USA noch der gegen die Chinesen gerichtete Exclusion Act gültig: sie waren rechtlichen Diskriminierungen ausgesetzt und wurden manchmal auch Opfer von Pogromen. Vom Ende des 19. Jahrhunderts an tendiert der Rassenmythos dahin, alle dem reinen Stamm der Weißen Fernstehenden mehr oder weniger intensiv zu verfolgen. Es handelt sich um ein Phänomen allgemeinen Charakters, das aber besondere Evidenz in einem Land gewinnt, in dem die soziale und die Rassenfrage eng miteinander verbunden sind; dies nicht nur wegen der Präsenz der Schwarzen und der Indianer, sondern auch wegen der wiederholten Wellen von Einwanderern, deren Herkunft entweder auf die koloniale oder halbkoloniale Welt oder jedenfalls auf am Rande der Zivilisation angesiedelte Regionen verweist. Diese Einwanderer besetzen natürlich die unteren Segmente des Arbeitsmarkts; oft sind sie davon ausgeschlossen und schwanken zwischen Arbeitslosigkeit und Kriminalität hin und her. Sie sind die Gescheiterten, die von einer Generation zur anderen als solche fortbestehen und damit eine für die Gesellschaft schädliche »Rasse« bilden.
Von England aus, wo sie zum ersten Mal von Galton, einem Cousin Darwins, formuliert worden war, verbreitet sich eine neue »Wissenschaft«, die »Eugenetik«, mit großem Erfolg in den Vereinigten Staaten. Zwischen dem Ende des 19. und den Anfängen des 20. Jahrhunderts entwickelt sich eine Bewegung, die den zur Kriminalität oder zum Parasitentum neigenden Elementen die Fortpflanzung unmöglich machen will; zwischen 1907 und 1915 erlassen mindestens 13 Staaten Gesetze zur Zwangssterilisierung, der sich, nach der Gesetzgebung von Indiana (dem Staat, der sich als erster in diese Richtung bewegte), »Gewohnheitsverbrecher, Idioten, Schwachsinnige und Vergewaltiger« unterziehen müssen. Einige möchten diese Gesetzgebung auch auf die »Landstreicher« (meistens Mitglieder einer »niedrigeren Rasse«) ausdehnen[19].
Halten wir fest: Symptomatisch ist schon die Terminologie, die zwischen dem Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts auftaucht. »Niedrigere Rassen«, Bestien-Völker und Arbeitsinstrument-Völker oder, wie man später sagen wird, Untermenschen; »Eugenetik« für Landstreicher und Parasiten (die dann vom Nazismus ins Visier genommenen »asozialen Elemente«), »Konzentrationslager«, »Ausrottung«, »Vernichtung«, »Holocaust«: zweifellos ist das Laboratorium des Dritten Reichs und der Greuel des 20. Jahrhunderts schon lange vor dem Ausbruch der Oktoberrevolution in voller Aktivität, und es verweist auf die koloniale Tradition oder auf die Behandlung der »Barbaren« in den Kolonien und selbst in den Metropolen seitens derer, die sich selbst für die exklusiven Vertreter der Zivilisation halten.
Wenn also der Geschichtsrevisionismus und das Schwarzbuch die Geschichte des Genozids und der Greuel mit dem Kommunismus beginnen lassen, dann handelt es sich um eine kolossale Verdrängung. Das feierlich proklamierte moralische Engagement, den ungerechterweise vergessenen Opfern wieder Stimme zu verleihen, hat sich in sein Gegenteil verkehrt, in die tödliche Stille, die die Indianer, die Herero, die Kolonialvölker, die »Barbaren« ein zweites Mal unter die Erde bringt. Ein auch auf historiographischer Ebene folgenschweres Stillschweigen, weil es das Verständnis des Nazismus und des Faschismus unmöglich werden läßt.
Hilft der Bombenhagel der Zahlen bezüglich der Verbrechen des Kommunismus wenigstens dazu, die Bedeutung der mit der Oktoberrevolution begonnenen Ereignisse zu erklären?
3. Die Geschichte des Westens als Geschichte einer Herrenvolk democracy
Die Geschichte des Westens führt uns ein Paradoxon vor Augen, das von der Geschichte seines heutigen Führungslandes aus begriffen werden kann: die Demokratie innerhalb der weißen Gemeinschaft hat sich gleichzeitig mit der Versklavung der Schwarzen und der Deportation der Indianer entwickelt. In zweiunddreißig der ersten sechsunddreißig Jahre der Vereinigten Staaten waren die Präsidenten Sklavenhalter, und Sklavenhalter waren auch diejenigen, die die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung ausgearbeitet haben[20]. Ohne die Sklaverei (und die darauffolgende Rassentrennung) kann man die »amerikanische Freiheit« nicht verstehen: sie wachsen, sich gegenseitig stützend, gemeinsam heran. Sichert die »peculiar institution« die eiserne Kontrolle der »gefährlichen« Klassen schon am Arbeitsplatz zu, dann entschärfen die beweglichen Grenzen und die progressive Expansion in Richtung Westen den sozialen Konflikt und verwandeln ein potentielles Proletariat in eine Klasse von Grundbesitzern, natürlich auf Kosten von Bevölkerungen, die zum Verschwinden verurteilt sind.
Nach der Feuertaufe des Unabhängigkeitskrieges erlebt die amerikanische Demokratie eine weitere Entwicklung in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts mit der Präsidentschaft Jackson. Die fast vollkommene Streichung der Zensusdiskriminierungen innerhalb der weißen Gemeinschaft geht einher mit der beschleunigten Deportation der Indianer und mit der Intensivierung der Tendenz zum Ressentiment und zur Gewalt gegen die Schwarzen. Eine ähnliche Betrachtung kann hinsichtlich des sogenannten »fortschrittlichen Zeitalters« angestellt werden, das, vom Ende des 19. Jahrhunderts ausgehend, die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts umfaßt: es zeichnet sich gewiß durch zahlreiche demokratische Reformen aus (die Direktwahl des Senats, die geheime Wahl, die Einführung der Primaries, die Einrichtung des Referendums usw.), ist aber gleichzeitig eine besonders tragische Zeit für die Schwarzen (Zielscheibe des Terrors des Ku Klux Klan) und für die Indianer (denen die letzten Territorien weggenommen werden und die einem unerbittlichen Assimilationsprozeß unterworfen werden, der sie sogar ihrer kulturellen Identität berauben will).
Hinsichtlich dieses Paradoxons, das die Geschichte ihres Landes kennzeichnet, haben maßgebliche amerikanische Forscher (mit dem von Hitler geschätzten Ausdruck Herrenvolk) von der Herrenvolk democracy gesprochen. Die scharfe Grenzlinie zwischen Weißen einerseits und Schwarzen und Indianern andererseits begünstigt die Gleichheitstendenz innerhalb der weißen Gemeinschaft. Die Mitglieder einer Klassen- oder Hautfarbearistokratie neigen dazu, sich selber als »Pairs« zu werten: die den Ausgeschlossenen aufgezwungene Ungleichheit ist die Kehrseite des Gleichheitsverhältnisses, das sich unter denen durchsetzt, die die Macht haben, die »Niedrigeren« auszuschließen.
Die Kategorie Herrenvolk democracy kann auch nutzbringend zur Erklärung der gesamten Geschichte des Westens herangezogen werden. Zwischen dem Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts geht in Europa die Ausweitung des Wahlrechts Hand in Hand mit dem Kolonisationsprozeß, der für die unterworfenen Völker den Zwang zu sklavischer oder halbsklavischer Arbeit mit sich brachte. Die Rechtsstaatlichkeit in der kapitalistischen Metropole ist eng verknüpft mit der Gewalt, der bürokratischen und Polizeiwillkür und mit dem Belagerungszustand in den Kolonien. Letztendlich ist es das gleiche Phänomen, das in den Vereinigten Staaten aufritt, nur erscheint es im Fall Europas nicht so offensichtlich, weil die Kolonialbevölkerungen nicht in der kapitalistischen Metropole leben, sondern von ihr durch den Ozean getrennt sind.
4. Die Wende Lenins
Es ist recht schwierig, eine Kritik an dieser Herrenvolk democracy im liberalen Denken vorzufinden, das vielmehr häufig der theoretische Ausdruck dieses Regimes ist. So sehen wir, daß in einem Text, der schon vom Titel her (On Liberty) ganz der Rühmung der Freiheit gewidmet ist, eine Theorie vom »absoluten Gehorsam« aufgebaut wird, zu dem die noch »minderjährigen Rassen« angehalten seien: »der Despotismus ist eine legitime Regierungsform, wenn man es mit Barbaren zu tun hat«. So drückt sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts John Stuart Mill aus[21]; bei anderer Gelegenheit verknüpft er seine Betrachtungen über die Vortrefflichkeit der repräsentativen Regierung (die er vor allem bei den Angelsachsen verwirklicht sieht) mit der Darstellung der »großen Mehrheit der menschlichen Rasse«, die in einem »wilden oder fast wilden Zustand« lebten, und einiger Kolonialvölker, die kaum über den höheren Tieren stünden[22].
Bevorzugte Zielscheibe von Lenins Kampf ist gerade diese Herrenvolk democracy, die sich auf die »Versklavung der Hunderte Millionen Werktätigen in Asien, in den Kolonien überhaupt und in den kleinen Ländern« durch »einige auserwählte Nationen« gründe[23]. Der revolutionäre Führer hebt minuziös die makroskopischen Ausschlußklauseln der liberalen Freiheit zum Nachteil der »farbigen Menschheit« und der »aus rückständigeren Ländern« kommenden Einwanderer hervor (LW 22, S. 287). Wie in einem Spiegelbild wird der Westen, der sich der Rechtsstaatlichkeit rühmt, vor die Realität der Kolonien gestellt: »Die liberalsten und radikalsten [Politiker] des freien Britanniens (...) werden in ihrer Rolle als Machthaber Indiens zu wahren Dschingis-Chans« (LW 15, S. 178).
Das Italien Giolittis kann wohl stolz sein auf die Ausdehnung der politischen Rechte auf nahezu die gesamte erwachsene männliche Bevölkerung. Aber erneut kontert gegen die liberale Selbstgefälligkeit Lenin, der darauf hinweist, daß die Ausdehnung des Wahlrechts darauf abziele, die soziale Basis der Zustimmung zur Expedition in Libyen zu erweitern, dieses »typischen Kolonialkriegs eines ›zivilisierten‹ Staates des 20. Jahrhunderts«: »eine zivilisierte, konstitutionelle Nation« bringe ihr »zivilisierendes« Werk »mit dem Bajonett, mit der Kugel, mit dem Strick, mit Feuer, durch Vergewaltigung ihrer Frauen«, ja sogar mit einem »Gemetzel« voran; es ist »ein vervollkommnetes, zivilisiertes Massaker, ein Abschlachten der Araber mit den ›neuzeitlichsten‹ Waffen (...) ›Zur Strafe‹ wurden etwa 3000 Araber getötet, ganze Familien ausgerottet, Frauen und Kinder hingemetzelt« (LW 18, S. 329f.).
Gewiß kann Mill das britische Reich als »einen Schritt in Richtung auf den universalen Frieden und auf die Kooperation und das allgemeine Verständnis unter den Völkern« preisen[24]. Selbst wenn man den Konflikt zwischen den Großmächten außer Acht lassen wollte, der später zum Ersten Weltkrieg führen würde, dann impliziert diese Lobpreisung eine ungeheure Verdrängung: die Expeditionen der Großmächte in den Kolonien werden nicht als Kriege betrachtet. Es handelt sich um Konflikte, in deren Verlauf »wenig Europäer, dafür aber Hunderttausende aus jenen Völkern umkamen, die sie versklavten«. »Sind denn das Kriege?«, fügt Lenin sogleich höhnisch hinzu, »das sind doch eigentlich gar keine Kriege, das kann man der Vergessenheit anheimfallen lassen«. Den Opfern werden nicht einmal militärische Ehren erwiesen. Die Kolonialkriege werden nicht als solche betrachtet, weil es Barbaren sind, die sie erleiden, die »nicht einmal als Völker angesehen werden (irgendwelche Asiaten, Afrikaner, sind das etwa Völker?)« (LW 24, S. 404) und die letztlich sogar aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden.
Auf dieser Grundlage kommt es zum Bruch mit der Sozialdemokratie. Es ist nicht die Dichotomie Reformen/Revolution, die ihn bestimmt. Dies ist eine manierierte Vorstellung, die nicht dadurch glaubhafter wird, daß sie - mit entgegengesetztem Werturteil - oft von beiden Antagonisten geteilt wurde. In den Dezennien vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs begrüßt Bernstein die Expansion des kaiserlichen Deutschlands als einen Beitrag zur Sache des Fortschritts, der Zivilisation, des Welthandels: »Wenn vor einiger Zeit sozialistischerseits der Vorschlag gemacht werden konnte, den Wilden und Barbaren in ihren Kämpfen gegen die vordringende kapitalistische Zivilisation Beistand zu leisten, so ist das ein Ausfluß von Romantizismus«[25]. Mit dem Westen insgesamt zuerkennt Bernstein, wie auch Theodore Roosevelt, dem zaristischen Rußland die Rolle einer »Schutz- und Vormacht« in Asien[26].
Der sozialdemokratische Führer dringt bis an die Schwelle des Sozialdarwinismus vor. Die »kräftigen Rassen« seien es, die die Sache des »Fortschritts« vertreten, und es sei unvermeidlich, daß sie mit ihrer »Cultur (...) nach Ausbreitung, nach Expansion streben«[27], während »kulturfeindliche« und sogar »kulturunfähige« Völker einen sinnlosen und rückständigen Widerstand leisteten; wo »sie sich gegen die Cultur erheben«, müßten sie auch von der Arbeiterbewegung bekämpft werden[28]. Kämpft Bernstein einerseits in Deutschland für demokratische Reformen, so fordert er andererseits die eiserne Faust gegen die Barbaren: das ist die schon analysierte Logik der Herrenvolk democracy.
Die Unterwerfung der Kolonialvölker dürfe weder von gefühlsseligen Bedenken noch von abstrakten juridischen Betrachtungen behindert werden: die starken und zivilisierten Völker dürften nicht zu »Sklaven formaler Rechtstitel«[29] werden. Eine höhere substanzielle Legalität von der Geschichtsphilosophie aus, die die koloniale Tradition schätzt, wird gerade von dem sozialdemokratischen Führer verfochten, der später über die Nichteinhaltung der Spielregeln in der Oktoberrevolution sein Entsetzen zum Ausdruck bringen wird.
Diese Revolution stellt eine radikale Wende gegenüber einer ideologischen und politischen Tradition dar, in der koloniale Arroganz und Rassenvorurteile unausweichlich und unbestritten erscheinen. Unter diesen Bedingungen muß der Aufruf zum Kampf für die Emanzipation, der an die Sklaven in den Kolonien und an die in der kapitalistischen Metropole lebenden »Barbaren« gerichtet ist, unbedingt wie eine tödliche Bedrohung für die weiße Rasse, für den Westen und für die Zivilisation schlechthin klingen.
Von einer ausgedehnten europäischen und amerikanischen Publizistik wird der Bolschewismus als geschworener Feind nicht der Demokratie als solcher, sondern der Herrenvolk democracy und vor allem der weißen Vorherrschaft auf planetarischer Ebene wahrgenommen, auf der sie beruht. Nicht nur der Deutsche Spengler warnt vor der Gefahr, die das revolutionäre Rußland für die »weiße Menschheit« darstelle, ein Land, das seine »›weiße‹ Maske« abgelegt habe und, eindeutig »asiatisch«, integraler Bestandteil der »gesamten farbigen Bevölkerung der Erde« sei[30]. Jenseits des Atlantiks erzielt ein Buch großartigen Erfolg, das, immer von der Oktoberrevolution ausgehend, schon im Titel die »Flut der farbigen Völker gegen die Weltherrschaft der Weißen« brandmarkt. Erneut wird der Bolschewismus als »Todfeind der Zivilisation und der Rasse« angeklagt, weil er »Renegat« und »Verräter« der Weißen sei, wie es seine Versuche bewiesen, »sogar die schwarzen Regionen der Vereinigten Staaten« in Aufruhr zu versetzen. Der Autor dieses Buches wird von zwei Präsidenten der Vereinigten Staaten, Harding und Hoover, öffentlich gelobt. Besonders vielsagend ist Hardings Stellungnahme: »Jeder, der sich die Zeit nimmt, das Buch von Lothrop Stoddard, Die Flut der farbigen Völker gegen die Weltherrschaft der Weißen, zu lesen, wird sich klar darüber werden, daß das Rassenproblem in den Vereinigten Staaten nur ein Aspekt des Rassenkonflikts ist, mit dem sich die ganze Welt auseinandersetzen muß«[31].
Gut versteht man daher, daß in den Südstaaten der USA auch mit der Präsidentschaft von Franklin Delano Roosevelt die Segregationspolitik und die Lynchjustiz gegen die Schwarzen weiterhin tobt. Dagegen kämpfen die Kommunisten, die von der herrschenden Ideologie als »Ausländer« und als »nigger lovers« abgestempelt werden. Ein amerikanischer Historiker beschreibt den Mut, den sie aufbringen müssen: »Ihre Herausforderung gegen den Rassismus und den status quo führt zu einer Welle der Repression, die man in einem demokratischen Land für unglaublich halten würde«: Kommunist sein (und die white supremacy herausfordern) bedeute »der Eventualität des Gefängnisses, der Prügel, der Entführung und sogar dem Tod ins Auge zu blicken«[32].
Daß die Oktoberrevolution »rassischen, nicht politischen Ursprunges« sei, davon ist auch der Automobilindustriemagnat Henry Ford überzeugt[33]. Er nimmt jedoch nicht die Asiaten im eigentlichen Sinn als ihre Protagonisten und Anstifter ins Visier, sondern in erster Linie die Juden, die ebenfalls, wegen ihrer orientalischen Herkunft, als dem Westen und der Zivilisation fernstehend zu betrachten seien. Der Mythos vom »jüdisch-bolschewistischen Komplott« hat besonders viele Anhänger in Deutschland und erreicht mit der Machtergreifung Hitlers seinen blutigen Höhepunkt. Der jüdische Philologe Viktor Klemperer hat in herzzerreißenden Worten die Beleidigungen und Demütigungen beschrieben, die mit dem Tragen des Davidsterns verbunden waren. Aber dennoch: »Ein Möbelträger (...) der mir von zwei Umzügen her zugetan ist, steht in der Freiberger Straße plötzlich vor mir und packt meine Hand mit seinen beiden Tatzen und flüstert, daß man es über den Fahrdamm weg hören muß: ›Nu, Herr Professor, lassen Sie bloß den Kopf nicht hängen! Nächstens haben sie doch abgewirtschaftet, die verfluchten Brüder!‹«. Der jüdische Philologe meint dazu mit liebevoller Ironie, daß es schon »gute Leute«, »riechen sehr nach KPD«, sein müssen, die, in einer Zeit, in der die rassistische Beeinflussung unwiderstehlich zu sein scheint, derart das Regime herausfordern[34].
Als direkter oder mittelbarer Ausdruck der Barbarei der niedrigeren Rassen abgestempelt, hat die kommunistische Bewegung nicht nur eine politische, sondern auch eine außergewöhnliche pädagogische Rolle gespielt - nicht nur in den Kolonien, sondern auch in den entwickelten kapitalistischen Ländern. Eine Historiographie, die alles das vernachlässigt, wird schließlich zum Instrument der ideologischen Verklärung der Herrenvolk democracy.
(Aus dem Italienischen übersetzt von Erdmute Brielmayer)
[1] H. Arendt, The Origins of Totalitarianism (1951), A New Edition, Harcourt, Brace & World, Inc., New York, 1966, S. 185, Anm.
[2] N. Bobbio, Invito al colloquio (1951), in: Ders.. Politica e cultura, Einaudi, Torino 1977, S. 23.
[3] F. Fanon, I dannati della terra (1961), Einaudi, Torino 1967, 2. Aufl., S. 40, 50 u. 59.
[4] H. Arendt, Portrait of a Period, »The Menorah Journal«, XXXI, Oktober 1943, S. 307-314.
[5] A. J. Toynbee, The World and the West, Oxford University Press 1953, Kap. 2.
[6] L. Gumplowicz, Der Rassenkampf, Verlag der Wagnerschen Univ. Buchhandlung, Innsbruck 1883, S. 249.
[7] Zit. in R. Hofstadter, The American Political Tradition and the Man Who Made it? Alfred A. Knopf, New York 1967, S. 209.
[8] H. Drechsler, Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft, Akademie-Verlag, Berlin 1966, Bd. 1, S. 184 u. 189.
[9] J. A. Hobson, Imperialism. A Study (1902), The University of Michigan Press 1965, S. 253ff.
[10] Th. Roosevelt, The Letters, hg. von E. E. Morison, J.M. Blum, J.J. Buckley, Harvard University Press, Cambridge (Mass.) 1951ff., Bd. 2, S. 377.
[11] In B. McAllister Linn, The U. S. Army and Counterinsurgency in the Philippine War 1899-1902, The University of North Carolina Press, Chapel Hill, London 1989.
[12] A. Hitler, Libres propos sur la Guerre et la paix (Bormann Vermerke), franz. Version von F. Genoud, Flammarion, Paris 1952, Bd. 2, S. 591 u. 541.
[13] In H.A. Jacobsen, Kommissarbefehl und Massenexekutionen sowjetischer Kriegsgefangener, in: Anatomie des SS-Staates, Bd. 2, dtv, München 1989, S. 216.
[14] In C. Schmitt, Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum, Greven, Köln 1950, S. 190.
[15] Vgl. D. Losurdo, La Seconda Repubblica. Liberismo, federalismo, postfascismo, Bollati Boringhieri, Torino, 1994, Kap. 6, § 4.
[16] E. Eggleston, The Ultimate Solution of the Negro Problem, Boston 1913, zit. in G.M. Fredrickson, The Black Image in the White Mind. The Debate on Afro-American Character and Destiny 1817-1914 (1971), Wesleyan University Press, Hanover NH-USA 1987, S. 258, Anm.
[17] A. Rosenberg, Der Mythus des 20. Jahrhunderts, Hoheneichen, München 1937, S. 673.
[18] Vgl. D. Losurdo, La Seconda Repubblica, a.a.O., zit., Kap. 6, §4.
[19] Vgl. A.E. Fink, Causes of Crime. Biological Theories in the United States 1800-1915 (1938), Perpetua, New York 1962.
[20] E.S. Morgan, American Slavery, American Freedom. The Ordeal of Colonial Virginia, W.W. Norton & Company, New York/London, 1975, S. 5-6.
[21] J.S. Mill, On Liberty (1858), in: Ders.,. Utilitarianism, Liberty, Representative Government, hrsg. von H.B. Acton, Dent & Sons, London 1972, S. 73.
[22] J.S. Mill, Considerations on Representative Government (1861), ebd., S. 213-215, passim.
[23] W.I. Lenin, Werke, Dietz, Berlin, 1955ff. (nachfolgend als LW im Text angegeben), Bd. 26, S. 425.
[24] J.S. Mill, Considerations on Representative Government, a.a.O., S. 380.
[25] E. Bernstein, Die deutsche Sozialdemokratie und die türkischen Wirren, in »Die neue Zeit«, 1896-97, S. 110.
[26] E. Bernstein, Socialdemokratie und Imperialismus, in: »Socialistische Monatshefte«, 1900, S. 239.
[27] E. Bernstein, Der Socialismus und die Colonialfrage, in: »Socialistische Monatshefte«, 1900, S. 552.
[28] E. Bernstein, Die deutsche Sozialdemokratie und die türkischen Wirren, a.a.O., S. 109.
[29] E. Bernstein, Der Socialismus und die Colonialfrage, a.a.O., S. 551.
[30] O. Spengler, Jahre der Entscheidung, Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1933, S. 150.
[31] L. Stoddard, Le Flot Montant des Peuples de Couleur contre la suprematie mondiale des Blancs (franz. Übers. aus dem Amerikanischen von Abel Doysié), Payot, Paris 1925, S. 193f. Die Stellungnahme Hardings ist im Vorspann zu diesem Buch abgedruckt.
[32] R.D.G. Kelley, Hammer and Hoe. Alabama Communists during the Great Repression, Yhe University of North Carlina Press, Chapell Hill and London, 1990, S. 30 u. S. XII.
[33] H. Ford, Der internationale Jude (1920); deutsche Übers. von P. Lehmann, Hemmer, Leipzig 1933, S. 145.
[34] V. Klemperer, LTI. Notizbuch eines Philologen (1947), Reclam, Leipzig 1975, S. 178.
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