TOPOS 28

Pablo Graubner

Heinz Dieterichs »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« - verhaftet im Systemdenken und der Sphäre der Zirkulation


Einleitung

Die Konzepte des Sozialwissenschaftlers Heinz Dieterich sind Teil der deutschen Debatte um einen neuen Sozialismusentwurf. Auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar 2006 sprach er sich für einen »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«, eine mögliche nach-kapitalistische Gesellschaft aus[1]. Der Spiegel nannte ihn den »Chefideologen« des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez[2], unter Linken ist seine Person und sein Konzept des »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« umstritten[3].

»Sozialismus des 21. Jahrhunderts« ist der Titel seines Buches, von dem der Regisseur und Brecht-Schüler Manfred Wekwerth im Vorwort zur deutschen Ausgabe, bezogen auf die deutsche Sozialismus-Debatte, schreibt: »In diese ›Eiswüste der Abstraktion‹ stößt nun ein Buch von unerhörter Konkretheit«[4]. Doch welche Konkretheit ist gemeint? »Das Konkrete ist konkret, weil es die Zusammenfassung vieler Bestimmungen ist, also die Einheit des Mannigfaltigen«, sagt zumindest Marx[5], bezogen auf die doppelte Bewegung des Erkenntnisprozesses[6].

In seinen Ausführungen pflegt Dieterich häufig einen naturwissenschaftlich-technischen Sprachgebrauch. Zusammenhänge, wie der von »Evolution« und »Bewegung« (27)[7], der Vergleich von »kultureller Identität« mit »Software« (30) oder des »Quantensprungs« in der Physik mit dem Umschlag von Quantität in Qualität (27) können dafür als Beleg angeführt werden. Gleichzeitig entlehnt er bekannte Begriffe und Zusammenhänge aus dem historisch-materialistischen Wissenschaftskonzept. Er betont stark die Rolle der vormarxistischen Theoretiker wie Hegel (29), Ricardo und Smith (96) und bezeichnet die Gesellschaftstheorie von Marx und Engels als einen der »zentralen theoretischen Ausgangspunkte für das Neue Historische Projekt« (84). Auch stellt er die Totalitätsbetrachtung der Dialektik als fundamentalen Bestandteil der modernen Wissenschaft dar (29).

Dennoch ist gerade sein Verständnis von Totalität Ausgangspunkt der Unterschiede zum historisch-materialistischen Wissenschaftskonzept. Was Dieterich unter Totalität versteht, läßt sich sehr gut zeigen an seinem konstitutiven Bezug auf die sog. ›Äquivalenzökonomie‹. Dabei wird erstens deutlich, daß der Entwurf einer auf ›Arbeitsgeld‹ und der vollen Auszahlung der Mehrarbeit an den Besitzer von Arbeitskraft gegründeten (›Äquivalenz‹-)Ökonomie rein normativ ist.[8] Mit dieser Normativität geht einher, daß Dieterich in seinem Gesamtsystem nicht über die oberflächliche Betrachtung der Sphäre der Zirkulation hinauskommt.

Zweitens zeigt sich, bedingt durch Dieterichs Verhaften in der Sphäre der Zirkulation, ein Verständnis von Gesellschaft, das sich nicht an der »gesellschaftlichen Produktion der Individuen«[9] orientiert, sondern an der Interaktion abstrakter Individuen.

Drittens nimmt Dieterich eine künstliche Trennung von Ökonomie und Politik bzw. Staat an. Es ist eine Annahme, ohne die er die Verwirklichung einer ›Äquivalenzökonomie‹ nicht propagieren kann.

Letztlich bildet die Verschränkung aus systemtheoretischem Ansatz und ›Äquivalenzökonomie‹, also der vorrangigen Betrachtung der Sphäre der Zirkulation, den Kern seiner Vorstellungen von einem »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«. Die Beziehung, die Dieterich zu Marx sucht, ist damit nur eine abstrakte; inhaltlich differiert sie deutlich. Der Kern dieser Differenz spiegelt sich im Begriff und im unterschiedlichen Verständnis von Totalität. Von hier aus lassen sich auch alle anderen Unterschiede zwischen Marx und Dieterich im Blick auf Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Eigentumsverhältnisse und Klassen ableiten.

»Äquivalenzökonomie«

Dieterich bezieht sich in seinem ökonomischen Konzept maßgeblich auf den Bremer Historiker Arno Peters[10]

Peters Hauptmotiv in seinem Buch »Das Äquivalenzprinzip als Grundlage der Global-Ökonomie« ist in erster Linie ein moralisches, und seine Eingangsfrage lautet denn auch, ob unsere Wirtschaft heute sinnvoll organisiert sei[11]: »Nicht das Bevölkerungswachstum und nicht die Natur des Mensch tragen die Schuld an der wachsenden Not und am Hunger in den armen Ländern, sondern unser Wirtschaftssystem, die Marktwirtschaft, in der Güter und Dienstleistungen nicht zu ihrem Wert ausgetauscht werden, sondern zum Weltmarktpreis, der sich seit den sechziger Jahren ständig weiter zugunsten der reichen Industrieländer verschiebt«[12].

Ausbeutung entsteht also, nach Peters, durch einen nichtäquivalenten Austausch. »Die Ausbeutung des Menschen durch ihre Mitmenschen« sei »Aneignung fremder Arbeitsergebnisse, die den Wert der eigenen Arbeit übersteigen«[13]. In Anlehnung an die klassische politische Ökonomie und deren Arbeitswertlehre definiert er den Wert der Waren als deren Arbeitszeit in der Herstellung, addiert mit der Arbeitszeit für die in der Produktion verwendeten Güter. Der Lohn entspricht »der aufgewendeten Arbeitszeit direkt und absolut. Die Preise entsprechen den Werten, und sie enthalten nichts anderes, als den vollen Gegenwert der in den Gütern verkörperten Arbeit«[14].

Folglich stellt Peters der nicht-äquivalenten die äquivalente Wirtschaftsweise gegenüber, um in diesem Zusammenhang zugleich zu betonen, daß die Wirtschaft gegenüber dem Staate »keine eigenständige, eigengesetzliche, sondern nur eine dienende Funktion habe«[15]. Marx Gedanke von der ökonomischen Basis, die den juristischen und politischen Überbau prägt, lehnt er ab. Marx habe damit »den Irrglauben der klassischen Ökonomie an die Autonomie der Wirtschaft übernommen und ihn zur Suprematie [Vorrangstellung] der Wirtschaft übersteigert«[16].

In seinem »Neuen Historischen Projekt« mißt Dieterich Peters’  ökonomischen und politischen Ansatz eine auffallend hohe Bedeutung zu, was schon formal deutlich wird. So werden Peters Ausführungen zur ›nicht-äquivalenten‹ Ökonomie im Kapitel »Die Nationale Marktwirtschaft« auf 11 Seiten ausführlich wiedergegeben. Einen hohen Stellenwert genießen auch dessen Ausführungen zur Auseinandersetzung mit dem »realexistierenden Sozialismus«[17] und zur Zukunftsvorstellung einer demokratisch geplanten Äquivalenzökonomie, bei der er u.a. ein fünfseitiges Interview mit Peters verarbeitet (118 ff.).

Entscheidend aber ist, daß Dieterich die wesentlichen ökonomischen Aussagen von Peters übernimmt, auch wenn er Unterschiede zwischen seinem und Peters Konzept geltend macht. So gesteht er der »rigorosen Äquivalenz« (167) derzeit keine Erfolgsaussichten zu[18]; und er schlägt, als Ersatz für die Marktkonkurrenz und deren Zwang zur Produktivitätssteigerung, eine Orientierung an der »mittleren Produktivität« der Produzenten vor (170). Sie soll dazu dienen, Unternehmen mit einer gewissen Objektivität zu bewerten, »um keine knappen Ressourcen zu verschwenden« (170).

Die grundlegenden Erkenntnisse der Marxschen Kapital-Analyse sind aber bereits aufgegeben.

Der Ausgangspunkt der Marxschen Darstellung der politischen Ökonomie des Kapitalismus ist die Ware. Der Reichtum der kapitalistischen Gesellschaften erscheint als eine »ungeheure Warensammlung«[19], der Warentausch »das einfachste, gewöhnlichste, grundlegendste, massenhafteste, alltäglichste, milliardenfach zu beobachtende Verhältnis der bürgerlichen (Waren-) Gesellschaft«[20].

Marx arbeitet den Doppelcharakter der in der Ware verkörperten Arbeit heraus: als konkrete Arbeit, die Gebrauchswerte schafft, und als abstrakte Arbeit, die wertbildend wirkt. Wertbildend bedeutet, daß die Ware neben ihrem Gebrauchswert einen Tauschwert besitzt, der das zugrunde liegende Äquivalent des Warentauschs bildet. Der Tauschwert entspricht der gesellschaftlich notwendigen durchschnittlichen Arbeitszeit[21].

Diesen Sachverhalt nennt Marx das Wertgesetz. Es besitzt dann Gültigkeit, wenn verschiedene individuelle Werte zu einem gesellschaftlichen Wert ausgeglichen werden, d.h. Konkurrenz besteht[22]. Und Marx untersucht die verschiedenen Wertformen und das Geld. Wurde in der Naturalwirtschaft noch Produkt gegen Produkt getauscht, entwickelte sich mit der Entfaltung der Arbeitsteilung und der Warenproduktion das Bedürfnis, eine Ware zu finden, die geeignet ist, als Wertform für alle anderen Waren zu dienen. Und daraus folgt, daß »alle anderen Waren nur besondre Äquivalente des Geldes, das Geld ihr allgemeines Äquivalent« ist, und daher »verhalten sie sich als besondre Waren zum Geld als der allgemeinen Ware«[23].

Marx nennt die vergegenständlichte Mehrarbeit, die ein Arbeiter im Arbeitsprozeß über die Grenzen der zur Reproduktion der Arbeitskraft notwendigen Arbeit hinaus leistet, Mehrwert[24]. Damit ist die Warenzirkulation zwar der Ausgangspunkt des Kapitals[25], aber nicht des Mehrwerts und damit des Gewinns: »Werden Äquivalente ausgetauscht, so entsteht kein Mehrwert, und werden Nicht-Äquivalente ausgetauscht, so entsteht auch kein Mehrwert. Die Zirkulation oder der Warenaustausch schafft keinen Wert«[26].

Entsprechend findet die Produktion von Mehrwert nicht in der Sphäre der Zirkulation, sondern in der Produktionssphäre statt. Im Produktionsprozeß der Ware wird eine »eigentümliche Ware« konsumiert, die dabei den Werten der vorgeschossenen Arbeitsmittel, Rohstoffe etc. neuen Wert hinzufügt: »Um aus dem Verbrauch einer Ware Wert herauszuziehn, müßte unser Geldbesitzer so glücklich sein, innerhalb der Zirkulationssphäre, auf dem Markt, eine Ware zu entdecken, deren Gebrauchswert selbst die eigentümliche Beschaffenheit besäße, Quelle von Wert zu sein, deren wirklicher Verbrauch also selbst Vergegenständlichung von Arbeit wäre, daher Wertschöpfung. Und der Geldbesitzer findet auf dem Markt eine solche spezifische Arbeit vor - das Arbeitsvermögen oder die Arbeitskraft«[27].

»Um Geld in Kapital zu verwandeln, genügte nicht das Vorhandensein von Warenproduktion und Warenzirkulation. Es mußten erst, hier Besitzer von Wert oder Geld, dort Besitzer der wertschaffenden Substanz; hier Besitzer von Produktions- und Lebensmitteln, dort Besitzer von nichts als Arbeitskraft, einander als Käufer und Verkäufer gegenübertreten«[28].

Folgerichtig muß der Kapitalist »zur Verwandlung von Geld in Kapital [...] den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden«[29]. »Frei« meint hier in einem Doppelsinn, »daß er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, daß er andererseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen«[30].

Der kapitalistische (Re-)Produktionsprozeß setzt nicht nur Käufer und Verkäufer von Arbeitskraft gegenüber der Warenproduktion und -zirkulation voraus, sondern reproduziert sie auch: »Der kapitalistische Produktionsprozeß, im Zusammenhang betrachtet oder als Reproduktionsprozeß, produziert also nicht nur Ware, nicht nur Mehrwert, er produziert und reproduziert das Kapitalverhältnis selbst, auf der einen Seite Kapitalisten, auf der andren den Lohnarbeiter«[31].

Ausgehend von dieser Analyse ist gegenüber der Äquivalenztheorie daran festzuhalten, daß die Klassenauseinandersetzung zwischen Arbeiterklasse und der Klasse der Kapitalisten der Mehrwertproduktion, also dem kapitalistischen Produktionsprozeß, immanent ist. Und es wird deutlich, daß sich mit der ausschließlichen Sicht auf die Sphäre des Warentauschs, auf die Sphäre der Warenzirkulation weder der Klassenantagonismus noch der Mehrwert (und damit Ausbeutung) erklären läßt. In der einfachen Zirkulation, der Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft, gibt es »keinen Unterschied zwischen den Subjekten des Austausches, außer nur formelle und verschwindende. Es ist dies das Reich der Freiheit, Gleichheit und des auf ›Arbeit‹ gegründeten Eigentums«[32]. Sie ist damit nicht Ausgangspunkt der Widersprüche der bürgerlichen Gesellschaft, sondern sie spiegelt diese wider.

Im Unterschied dazu nimmt in der Konzeption Dieterichs das Verhältnis zwischen Ökonomie und politischem Überbau weniger die Gestalt einer Widerspiegelung, sondern mehr von sich gegenüberstehenden Einzelbereichen an: »Die demokratisch geplante Äquivalenzökonomie repräsentiert eine [...] neue Strategie, in der soziale und ökonomische Gerechtigkeit nicht mehr primär über die Intervention des Staates geschaffen wird, sondern durch die Institutionalität des Wirtschaftssystems selbst« (122).

Der kapitalistische (Re-)Produktionsprozeß (re-)produziert das Kapitalverhältnis. Die Auseinandersetzung um den Arbeitstag oder generell das Ringen um einen größeren Mehrwert durch den Kapitalisten ist im Kern eine Klassenauseinandersetzung.

Dieterich hingegen sieht die Ungerechtigkeit in dem abstrakten System Wirtschaft, dem »wirtschaftlichen Subsystem« (32). Und zu den Klassenauseinandersetzungen, die doch durch die Produktionsverhältnisse gegeben sind, bemerkt er: »Das wirtschaftliche Subsystem einer Gesellschaft [...] ist dann an der Grenze seines Existenzzyklus geraten, wenn es die grundlegenden Bedürfnisse der Staatsbürger nicht mehr befriedigen kann und somit dysfunktional für den Fortbestand des Systems in seiner Gesamtheit wird« (32). Klassenkämpfe seien aus der Ökonomie quellende Konflikte und Unzufriedenheit (32).

Dieterich betrachtet den kapitalistischen Produktionsprozeß aus der Perspektive der Zirkulation, bzw. des Warenaustauschs. Das zugrundeliegende Klassenverhältnis, der antagonistische Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit wird zwar angesprochen, aber mit seinem ökonomischen Entwurf nicht in Zusammenhang gebracht. Dieser berührt im Ganzen nur Fragen des Austauschs, namentlich den Tausch der Arbeitskraft des Arbeiters mit dem Lohn des Kapitalisten.

Der Ausbeutungsbegriff, den Dieterich von Peters übernommen hat[33], verstärkt diesen Sachverhalt noch zusätzlich. Marx geht in der Bestimmung des Warenwerts u.a. von der Unterscheidung von komplizierter und einfacher Arbeit aus, die unterschiedliche Wertgrößen bilden. Diese Unterscheidung macht Peters nicht, das Quantum Arbeitszeit gilt absolut wertbildend. Damit würden Wert-Differenzen, die durch eine Unterscheidung von komplizierter und einfacher Arbeit ausgehen, ebenfalls eine Form von Ausbeutung darstellen. Das bedeutet, daß der Ausbeutungsbegriff wiederum nicht an das Kapitalverhältnis gekoppelt ist.

Deutlich wird das auch an der Bedeutung, die Dieterich dem Eigentum an Produktionsmitteln zumißt: »Danach liegt die wesentliche Befreiungsproblematik sozialistischer Ökonomie nicht in den Eigentumsformen der Produktionsmittel [...], sondern in der demokratischen Selbstbestimmung des unmittelbaren Produzenten über den Exploitationsgrad seiner Arbeit, d.h. die Mehrarbeitsrate« (177).

Dieterich siedelt also auch die Eigentumsverhältnisse auf der Ebene der Zirkulation an. Das Kapitalverhältnis, der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit, der durch die Produktionsverhältnisse (re-)produziert wird, setzt aber den doppelt freien Lohnarbeiter voraus, (re-)produziert sich also innerhalb gewisser Eigentumsverhältnisse. Sie stehen für Dieterich nicht im Zentrum.

Es gelingt Dieterich nicht, die Gegensätze Gebrauchswert und Tauschwert als Einheit und Widerspiegelung des gesellschaftlichen Gesamtsystems in der Entwicklung von dem einfachen Tausch privater Warenproduzenten hin zur kapitalistischen Akkumulation darzustellen. Ähnlich wie Ricardo geht er von einer mechanischen Trennung von Gebrauchswert und Tauschwert aus. Das äußert sich darin, daß mit der ›Äquivalenzökonomie‹ versucht wird, beide Momente künstlich nachzuvollziehen, d.h. von der geschichtlichen Entwicklung der Gesellschaft zu abstrahieren und als beliebig manipulierbar darzustellen. Die Versuche, durch zentrale Berechnung einerseits den sich gesellschaftlich realisierenden Warenwert, andererseits durch eine künstliche »mittlere Produktivität« die sich ebenfalls gesellschaftlich vollziehende Bildung einer Durchschnittsprofitrate nachzuvollziehen, sind dafür der deutlichste Ausdruck.

Die mangelnde Erfassung des Widerspruchs zwischen Gebrauchswert und Tauschwert ist ebenso wie die innerhalb der Sphäre der Zirkulation verbleibende Argumentation Dieterichs ein Ausdruck dafür, daß Gesellschaft nicht als Totalität gesehen wird, sondern als eine in mehr oder weniger unbestimmter Beziehung stehende Menge von Elementen[34].

Totalität und System

Camilla Warnke nennt in ihrem Beitrag zur Studie »Marxistische Gesellschaftsdialektik oder ›Systemtheorie der Gesellschaft‹?« Systemdenken die Untersuchung von »gegenüber wechselnden empirischen Inhalten invarianten Organisationsformen, Ordnungsbeziehungen und Verhaltensmuster von Gegenständen, was seinen sprachlichen Ausdruck darin findet, daß Termini wie ›System‹, ›Struktur‹, ›Funktion‹ das grammatikalische Subjekt ihrer Aussagen sind«[35].

Systemdenken ist demnach  vom »Systemdenken in den Fachwissenschaften unmittelbar durch das Problem des analytischen Zugriffs auf biologische und technische Objekte inauguriert worden«[36]. Mit dem Wort ›System‹ sollte »ein Gegenstand für die fachwissenschaftliche Erkenntnis bezeichnet werden, der gerade jene Eigenschaften aufwies, die in der philosophisch-wissenschaftlichen Tradition einer ›Ganzheit‹ zugeschrieben worden waren.«[37]

Sie unterscheidet ausdrücklich zwischen zwei Sichtweisen auf den Begriff der gesellschaftlichen Ganzheit, wobei »›Totalität‹ die dialektisch aufgefaßte und ›System‹ die von der Position des Systemdenkens reflektierte meint«[38]. Dialektik setze genetisch und systematisch Systemdenken voraus und erhalte es als »aufgehobenes und aufbewahrtes Moment« in sich[39].

Den Unterschied zwischen ›Totalität‹ und ›System‹ sieht Gerda Schnauß als einen Unterschied zwischen einem konkret-allgemeinen und abstrakt-allgemeinen Begriff: »Für den abstrakt allgemeinen Begriff [...] ist die empirisch fixierte Totalität einer Klasse von Dingen der Ausgangspunkt der Abstraktion. Ihr Gegenstand ist die Hervorhebung der diesen Dingen eigenen gemeinsamen Eigenschaften oder Beziehungen. Sie wird häufig ›generalisierende Abstraktion‹ genannt. Und auf dieser beruht die Denkweise der Systemwissenschaften.«[40]

Marx selbst beschreibt die Anwendung seines Totalitätsbegriffs in den »Grundrissen der Kritik der politischen Ökonomie« folgendermaßen: »Das Resultat, wozu wir gelangen, ist nicht, daß Produktion, Distribution, Austausch, Konsumtion identisch sind, sondern daß sie alle Glieder einer Totalität bilden, Unterschiede innerhalb einer Einheit. Die Produktion greift über, sowohl über sich in der gegensätzlichen Bestimmung der Produktion, als über die andren Momente. Von ihr beginnt der Prozeß immer wieder von neuem. [...] Eine bestimmte Produktion bestimmt also bestimmte Konsumtion, Distribution, Austausch und bestimmte Verhältnisse dieser verschiedenen Momente zueinander.«[41].

Beide Autorinnen stellen diesen Begriff von Totalität dem Systembegriff gegenüber. Der Dreh- und Angelpunkt, der Marx dazu verhelfe, sich angesichts der Aufgabe, »den ganzheitlichen Organismus der kapitalistischen Gesellschaft in bezug auf sein Wesen und seine Entwicklung zu begreifen«[42] nicht mit den Begriffen und Methoden des Systemdenkens zu begnügen, bestehe darin, daß er »die ökonomischen Verhältnisse nicht vom Standpunkt der Zirkulation, sondern von dem der Produktion analysiert.« [43]

Sie kommen zu dem Schluß, daß mittels der Begriffe und Methoden des Systemdenkens »Austauschverhältnisse in und von gesellschaftlichen Systemen« untersucht werden[44].

Systemtheorie als Abbild herrschender Ideologie

In der Auseinandersetzung mit der Systemtheorie vertritt der Soziologe Horst Holzer die These, daß Systemtheorie ein notwendiger Ausdruck des Wissenschaftsbetriebs im staatsmonopolistischen Kapitalismus sei [45]. Sie sei dabei von der »Unmöglichkeit geprägt, allgemeine Bedingungen kapitalistischer Produktionsweise zu planen und zu realisieren, ohne auf [...] die Ursachen für die Anarchie dieser Produktionsweise [...] Einfluß nehmen zu können«[46].

Die Betrachtungen Holzers führen vom traditionellen Funktionalismus über die Parsonssche Konzeption zu den kybernetischen Varianten Buckleys, Eastons, Deutschs und Etzionis. Das Parsonssche Konzept, nach Holzer eine Verschränkung des Funktionalismus des Weberschen Konzepts des sozialen Handelns und der Freudschen Psychoanalyse, sieht Gesellschaft als ein »System funktional interdependenter Rollen, Rollenkomplexe - als ein System, das durch eine verbindliche normative Ordnung zusammengehalten wird«[47].

Die Fortsetzung der Parsonssche Argumentation »in einer Konzeption des umweltoffenen, adaptiv-komplexen Sozialsystems und damit faktisch in einer kybernetischen Systemtheorie« durch Buckley, Easton, Deutsch und Etzioni favorisiere nachdrücklich dessen »technokratischen, auf reibungslosem Funktionieren eines Sozialsystem gerichteten Zug« [48].

Obwohl die Probleme, die mit der Parsonsschen Konzeption angesprochen werden, also die Organisation gesellschaftlichen Lebens als Gesamtprozeß, unbestreitbar gesellschaftliche Bedeutung hätten, führe die abstrakte Darstellung von Gesellschaft zu unbegründeten Urteilen. Denn mit »der Konstruktion einer theoretischen Konzeption geht eine spezifische Akzentuierung, Gewichtung und Hierarchisierung der einzelnen Kategorien und der von ihnen bezeichneten Probleme einher«[49]. Die abstrakt bestimmten Kategorien suggerierten ferner reale Tatbestände. Die Systemtheoretische Konzeption spiegele daher »das Bild einer Gesellschaft wider, die organisierte Stabilität ihrer Struktur, kontrollierten Konsensus ihrer Mitglieder und konfliktfreie Integration der sozialen Gruppierungen gleichermaßen als Soll-Werte propagiert und als Ist-Werte ausgibt«[50]. Es stelle daher nicht das »Abbild aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse dar, sondern das Abbild der dort herrschenden Ideologie«[51]. Der wirkliche Lebensprozeß als Ausgangspunkt und Ziel wissenschaftlicher Arbeit realisiere sich dagegen »als jeweils historisch-spezifische Einheit von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen«[52]. Entschei­dende Kategorie gesellschaftswissenschaftlicher Forschung müsse daher die »Thematisierung von Arbeit als menschlicher Arbeit in gesellschaftlicher Formbestimmtheit« sein, der Ausgangspunkt die »gesellschaftliche Produktion der Individuen«[53] und damit die theoretische Rekonstruktion von »Gesellschaft als ökonomischer Gesellschaftsformation«[54].

Heinz Dieterich hingegen faßt die Begriffe ›System‹ und ›Totalität‹ als Synonym auf: »Ein System ist eine Gesamtheit oder Totalität von Einzelelementen« (67). Im Abschnitt »Gesellschaft als Komplexes Dynamisches System« (67 ff.) formuliert er für seinen Systembegriff weitere Erfordernisse, die er im Rahmen einer Theorie »Dynamisch Komplexer Human-Systeme (DKHS)« (67) anwenden möchte: »Die Teile unterhalten bestimmte Beziehungen zueinander«. »Das System als Gesamtheit realisiert bestimmte Funktionen, welche die Teile für sich allein nicht ausführen können«. »Die Realisierung besagter Funktionen erlaubt dem System, Ziele zu erreichen, die für sein Überleben notwendig sind« (67). Als ein weiteres Charakteristikum wird genannt, daß das System natürlich dynamisch sein sollte (68).

Dieterich bezieht sich auf Friedrich Engels »Dialektik der Natur«, genauer auf die fünf Typen von Bewegung (mechanische, physikalische, chemische, biologische und soziale), die Engels in dieser Schrift erwähnt; und er schreibt: »Die Organisationsformen der Humangesellschaften teilen eine Vielzahl von Charakteristiken mit den Dynamisch Komplexen Systemen der Physik und Biologie« (68). Die Dialektik bezeichnet Dieterich schlicht als »polivalente Logik«, also eine mehrwertige Logik (77). Charakteristisch dafür ist auch sein Bezug auf Hegel: »Im Gegensatz dazu ist Hegel schon erfolgreicher, wenn seine Geschichtsphilosophie versucht, die planetarische Mechanik oder, um ihm nicht unrecht zu tun, die planetarische Kybernetik weltumspannender Gattungsevolution zu erfassen, wobei er letztlich als Drahtzieher den Weltgeist identifiziert [...]« (74).

An dieser Stelle wird bei Dieterich der Unterschied zwischen seinem (kybernetischen) Systembegriff und dem Begriff der Totalität deutlich: Ähnlich wie sich in den Naturwissenschaften Systemdenken entwickelt hat, unterstellt er eine Systemtheorie für die bürgerliche Gesellschaft. Vom Bezug auf Engels »Dialektik der Natur« bleibt dabei nur der Bezug auf die Naturwissenschaften und deren Methoden.

Das »Historisches Projekt«

Einigen Aufschluß über die Kategorien Dieterichs geben seine Ausführungen über das Konzept des »historischen Projekts«, das er im Kapitel mit der bezeichnenden Überschrift »Die Historischen Projekte: Treibende Kraft der Geschichte« (79) beschreibt: »Der wichtigste theoretische Begriff dieser Arbeit ist das Konzept Historisches Projekt (HP). Es handelt sich dabei um eine Kategorie, die weder von den bürgerlichen Sozialwissenschaften noch bei Marx oder Engels zur Anwendung kommt« (79). Dem Begriff schreibt er eine Verbindung von ökonomischer, politischer, kultureller und militärischer Dimension zu, denjenigen »grundlegenden gesellschaftlichen Dimensionen, in denen der Mensch sich reproduziert« (79).

Übersetzt in die Begrifflichkeit des historischen Materialismus, handele es sich um »die Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse, dialektisch zusammengefaßt als Produktionsweise, sowie die politischen und nicht-politischen Überbaustrukturen und das menschliche Handeln« (79).

Der Unterschied zu Marx aber bestehe darin, daß ein größerer Nachdruck darauf gelegt werden müsse, daß »Geschichte in konkreten, durch die herrschenden sozialen Subjekte vorangetriebenen strategischen Macht- und Interessenskonfigurationen gemacht wird, angesichts derer die ihnen unterworfenen beherrschten sozialen Akteure ihre eigene Welt-Anschauung und Programmatik konzipieren, welche unterschiedliche Grade von Rationalität, Entfremdung, Kreativität, Machtwillen, Organisation usw. Aufweisen« (79).

Es ist kein Zufall, daß hier eine Diversifizierung der Marxschen Begrifflichkeiten stattfindet. Drückt doch der Marxsche ›Begriff‹ die gedankliche Reproduktion der inneren Struktur eines Gegenstandes aus[55]. Das Historische Projekt Dieterichs, so sehr es sich an Begrifflichkeiten von Marx, Engels und auch Gramsci[56] anlehnt, kommt nicht umhin, die systemtheoretischen Elemente und die ›Äquivalenzökonomie‹ in der Sphäre der Zirkulation in sich aufzunehmen. Was bleibt ist die abstrakte Hülle der marxistischen Begrifflichkeiten, aufgelöst in »unerhörter Konkretheit« (10).

Fazit

Friedrich Engels nennt die Theoretiker des Arbeitsgeldes ideelle oder wirkliche Kleinbürger, die Warenaustausch in seiner Reinform, ohne alle anderen Bedingungen der kapitalistischen Produktion, etablieren möchten[57]. Horst Holzer gibt für die Vertreter der Systemtheorie die Erklärung, daß sie ein Abbild der herrschenden Ideologie darstellen; der Notwendigkeit, dem tendenziellen Fall der Profitrate durch gesellschaftliche Steuerung entgegenzuwirken.

Beides ist stimmig, jedoch muß im Blick auf Dieterichs ideologischen Ansatz wohl auch verrechnet werden, daß er sich von einer weltpolitischen Situation nährt, in der ein sozialistischer Neuanfang notwendig bedacht werden muß. Von diesem Gedanken ist Dieterich bewegt. Sein »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« ist eine pragmatische Ideologie des Neuanfangs, gekoppelt an als modern empfundene Konzepte der Ökonomie und Wissenschaftlichkeit. Doch aufgrund der Normativität des »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« muß gesagt werden - und Holzers Begrifflichkeit ist durchaus zutreffend -, daß es sich hier nicht um ein Erfassen der Wirklichkeit, sondern um ein Abbild einer Ideologie des pragmatischen Neubeginns handelt. Inhaltlich ist es ein Rückfall in vormarxistische Theorie.

Doch immerhin ist Dieterichs »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«, um mit András Gedö zu sprechen, ein Beweis, »daß Intensität und Maß, Kontinuität und Aufwand der philosophischen Auseinandersetzung mit Marx und dem Marxismus dessen eminenten Stellenwert im Ganzen des gegenwärtigen Philosophierens bescheinigen«[58].


[1] Vgl.: Heinz Dieterich, Universelle Basisdemokratie. Das Neue Historische Projekt: Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus, http://www.jungewelt.de /2006/01-12/004.php.

[2] VENEZUELA: Hexenmeister Dieterich, in: DER SPIEGEL vom 13.03.2005, http://service.spiegel.de/digas/find?DID=39694633.

[3] Vgl.: Günther Pohl, Angst statt Veränderung. Wie Heinz Dieterich Chávez zum Enkel Erhards machte und mehr ernste Späße, in: Unsere Zeit - Zeitung der DKP vom 23. Februar 2007, http://www.dkp-online.de/uz/3908/s0902.htm.

[4] Manfred Wekwerth, Vorwort zur deutschen Ausgabe von: Heinz Dieterich, Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie nach dem globalen Kapitalismus, Kai Homilius Verlag, Berlin 2006, S. 10.

[5] MEW 13, S. 632.

[6] Vgl.: Leo Kofler, Geschichte und Dialektik, Neue Impulse Verlag, Essen 2004, S. 62.

[7] Alle im Text erscheinenden Seitenzahlen beziehen sich auf: H. Dieterich, Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts, a.a.O.

[8] Wichtige Hinweise dafür haben Joachim Tesch und Harry Nick geliefert. Berechtigterweise kritisieren sie den Unterschied zwischen der Marxschen Werttheorie und den Vorstellungen Dieterichs (J. Tesch, Sozialismus aus dem Computer? Über äquivalenten Tausch, gesamtwirtschaftliche Planung und direkte Demokratie, in: Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 69, März 2007, S. 88; H. Nick, Anmerkungen zum Sozialismuskonzept von Heinz Dieterich, in: ebd., S. 103). Beide nennen u.a. die Unterscheidung von einfacher und komplexer Arbeit als ein Hemmnis für die praktische Umsetzung einer ›Äquivalenzökonomie‹ (J. Tesch, a.a.O., S. 88, H. Nick, a.a.O., S. 104). Vgl. zur Diskussion um die Wert-Preis Transformation: Georg Fülberth, G Strich - Kleine Geschichte des Kapitalismus, PapyRossa Verlag, Köln 2005, S. 58 ff.; vgl. zu den offenen Problemstellungen auch: Michael Krätke, Erneuerung der Politischen Ökonomie - Wo Marx unersetzlich bleibt, in: Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 70, Juni 2007, S. 131 ff.

[9] Karl Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, Dietz Verlag, Berlin 1974, S. 5.

[10] Z.T. auch auf die Autoren W. Paul Cockshott/Allin Cotrell, Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie, PapyRossa Verlag, Köln 2006.

[11] Arno Peters, Das Äquivalenz-Prinzip als Grundlage der Global-Ökonomie, Akademische Verlagsanstalt, Vaduz 1996, S. 5 (http://www.puk.de/ download/aequivalenz.pdf).

[12] Ebd., S. 8.

[13] Ebd., S. 23.

[14] Ebd., S. 23.

[15] Ebd., S. 12.

[16] Ebd., S. 13.

[17] H. Dieterich, Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts, a.a.O., Kap. 2.3.

[18] »Das von Arno Peters stipulierte Prinzip [...] in der Entlohnung einfacher und komplexer Arbeit kann in der gemischten Ökonomie des Übergangs realistischerweise nicht aufrecht erhalten werden, da es der Konditionierung des menschlichen Charakters im Kapitalismus [...] nicht genügend Rechnung trägt« (ebd., S. 167).

[19] MEW 23, S. 49; MEW 13, S. 15.

[20] Wladimir I. Lenin, Zur Frage der Dialektik, in: Ders., Ausgewählte Werke, Band II, Berlin 1982, S. 622.

[21] Vgl. MEW 23, S. 53.

[22] Vgl. MEW 25, S. 190.

[23] MEW 23, S. 104.

[24] Vgl. ebd., S. 231.

[25] Vgl. ebd., S. 161.

[26] Ebd., S. 178.

[27] Ebd., S. 181.

[28] Ebd., S. 595.

[29] Ebd., S. 183.

[30] Ebd.

[31] Ebd., S. 604.

[32] MEW 29, S. 318.

[33] Zwar relativiert Dieterich sein Konzept einer Äquivalenzökonomie gegenüber Peters, indem er sich gegen eine ›rigorose Äquivalenz‹ ausspricht, allerdings nur aus praktischen Gründen (vgl. H. Dieterich, Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts, a.a.O., S. 167). Gegenüber Peters Ausbeutungsbegriff findet hingegen keine Relativierung statt.

[34] Vgl. hierzu Hans Heinz Holz, Widerspiegelung, Transcript Verlag, Bielefeld 2003, S. 38, der die Widerspiegelungstheorie und damit auch die Wiederspiegelung zu Recht als Figur des dialektischen Verhältnisses der Einheit der Gegensätze, als Modell für den dialektischen Begriff von Welt als Totalität materieller Verhältnisse sieht (a.a.O., S. 46).

[35] Camilla Warnke, Camilla (1977): Einführung, in: Bernhard Heidtmann/Gudrun Richter/Gerda Schnauß/Camille Warnke, Marxistische Gesellschaftsdialektik oder ›Systemtheorie der Gesellschaft‹?, Akademie-Verlag, Berlin 1977, S. 13..

[36] Ebd., S. 8.

[37] Ebd.

[38] Ebd., S. 22.

[39] Vgl. ebd., S. 23.

[40] Gerda Schnauß, Das Problem der Abstraktion im Zusammenhang von Dialektik und Systemdenken am Beispiel der Marxschen politischen Ökonomie, in: B. Heidtmann/G. Richter/G. Schnauß/C. Warnke, Marxistische Gesellschaftsdialektik oder ›Systemtheorie der Gesellschaft‹?, a.a.O., S. 105.

[41] K. Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, a.a.O., S. 21.

[42] C. Warnke, Einführung, a.a.O., S. 20.

[43] Ebd.

[44] Vgl. ebd., S. 16.

[45] Horst Holzer, Kapitalismus als Abstraktum? Makro-soziologische Systemtheorie in der Soziologie der USA und der BRD, Akademie-Verlag, Berlin 1977, S. 26.

[46] Ebd.

[47] Ebd., S. 35.

[48] Ebd., S. 75.

[49] Ebd., S. 69.

[50] Ebd., S. 70.

[51] Ebd., S. 71.

[52] Ebd., S. 90.

[53] K Marx, Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, a.a.O., S. 5.

[54] Ebd., S. 90.

[55] Vgl. Jindrich Zelený, Die Wissenschaftslogik bei Marx und ›Das Kapital‹, Akademie-Verlag, Berlin 1962, S. 62..

[56] Etwa an Gramscis Kategorie des »historischen Blocks«.

[57] MEW 4, S. 561.

[58] András Gedö, Philosophie und ›Nicht-Philosophie‹ nach Hegel. Studien zum Streitfall Dialektik, Neue Impulse Verlag, Essen 2002, S. 13.

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