TOPOS 12

Bildung


Inhalt

AUFSÄTZE

Gerhard Neuner: Bildung in der DDR-Schule

Karlludwig Rintelen: Edukationismus: Vom Aufstieg und Fall eines linken Projekts

Jürgen Hilbers: Die »Handlungsstruktur-Debatte« der 70er und 80er Jahre

Hans Heinz Holz: Autorität, Vernunft und Fortschritt. Reflexionen zur scholastischen Methode

Wolf-Dieter Gudopp-von Behm: Bildung und Einbildung


Friedrich-Martin Balzer
: Schule macht keinen Spaß

DISKUSSION

Michael Benjamin: Wie die DDR-Gesellschaftswissenschaft in der Bundesrepublik angekommen ist

AUS DEN ARCHIVEN

Friedrich-Martin Balzer: Vorbemerkungen zu Wolfgang Abendroths Vortrag über »Korporationen in der Weimarer Republik«

Wolfgang Abendroth: Zur Mentalitätsgeschichte akademischer Mittelschichten zwischen den Weltkriegen. Korporationen in der Weimarer Republik - unter besonderer Berücksichtigung des Wingolf

LITERATUR UND FORSCHUNG

Hans Heinz Holz: Zum Gedenken an Anton Stankowski


Editorial

In den Jahren um 1970 vollzog sich ein Aufstand im Bildungswesen. Traditionelle Formen und Inhalte von Unterricht in Schule und Hochschule wie der kulturellen Orientierung überhaupt wurden zerbrochen. Aus unausgegorenen Konzepten gingen halbherzige Reformen hervor, die den Widerspruch zwischen emanzipatorischer Funktion und ökonomischer Effizienz von Bildung nicht aufzulösen, ja, nicht einmal zu versöhnen imstande waren. Als mit dem Zusammenbruch der sozialistischen Gesellschaften auch die Konkurrenz der Bildungssysteme wegfiel, wurde die Bereitschaft zu materiellen Investitionen in Wissenschaft, Unterricht und Kunst immer geringer. Sozial- und Bildungsabbau verliefen parallel. Nicht einmal zehn Jahre hat es gedauert, bis der schleichende Abbau in den Bildungsinstitutionen und der offenkundige Verfall der Bildungsinhalte den Unwillen der nachwachsenden Generationen wachrief. Heute gibt es wieder Unruhe in den Universitäten und Schulen. Gewiß nicht so groß wie 1967/68; auch sind die Probleme noch nicht so scharf artikuliert und theoretisch reflektiert wie damals. Rahmenbedingungen wie Studienförderung, Regelstudiendauer, Klassengrößen, Nachwuchsstellen etc. stehen im Vordergrund. Aber ohne die Verknüpfung mit der Frage nach den Lernzielen und nach der Vermittlung kritischer Urteilsfähigkeit, nach dem Sinn von gesellschaftlicher Tätigkeit und kultureller Selbstentfaltung werden die Forderungen der jungen Menschen, die Berufserwartung, Ausbildung und Bildung in einer einheitlichen Perspektive sehen, sich nicht begründen lasse. Das vorliegende Heft von TOPOS will dazu beitragen, Materialien für die fällige Diskussion bereitzustellen. ...

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