TOPOS 13/14
Herkunft - Zukunft
Inhalt
AUFSÄTZE
Wolf-Dieter Gudopp: Anaximander - und wovor Heidegger die Augen verschließt
Joachim Schickel: »Krone der goldnen Olive«. Pindar: Ein Olympisches Siegeslied
Jörg Zimmer: Fortschritt als Ordnung der Kompossibilität. Gedanken über Leibniz und geschichtsphilosophische Probleme unserer Zeit
Hans Heinz Holz: Verfall und Erneuerung der Metaphysik
Jos Lensink: Metaphysik in einem postmetaphysischen Zeitalter
Jürgen-Eckhardt Pleines: Theoretische und praktische Aspekte der Teleologie
Hans Heinz Holz: Thesen zum Thema Teleologie
Thomas Metscher: Zur Struktur des Marxschen Denkens
Domenico Losurdo:
Abstrakt/Konkret. Hegel, Nietzsche, Marx
und die marxistische Tradition
Erich Hahn:
Reichweite und Grenze des Marxschen Ideologiekonzepts
Alessandro Mazzone:
Selbstregierung und Tyrannei. Prolegomena zu einer Analyse der gegenwärtigen
Herrschaft
Karl-Hermann Tjaden: Das Problem der Progression gesellschaftlicher Formationen. Bemerkungen aus soziologischer und historischer Sicht
AUS DEN ARCHIVEN
Rudolf Virchow: Lernen und Forschen
DISKUSSION
Laurence Charpentier: Dialektik als Programm. Probleme in der »Bibliothek dialektischer Grundbegriffe«
Editorial
... TOPOS wurde ins Leben gerufen, als nach der Niederlage des Sozialismus in Europa nicht nur dessen politische Institutionen zerstört, sondern auch die wissenschaftliche Forschungsrichtung des dialektischen und historischen Materialismus, ja vielleicht die dialektische Philosophie überhaupt, ins Abseits privater Gelehrtenstuben verbannt wurden. Ältere Kollegen, die ohne opportunistische Wendungen an ihrer Konzeption festhielten und fruchtbare Problemstellungen und lohnenden Erkenntnisgewinn sahen, sollten und sollen einen Ort haben, an dem sie publizieren können. Wer sich von dem vae victis der Sieger nicht niederschmettern ließ, mag an den mit frischem Geist wieder betretenen Topoi materialistischer Dialektik Orientierung suchen. Die aus der Geschichte der Philosophie seit ihren vorsokratischen Anfängen hervorgegangene und in ihr verwurzelte marxistische Theorie ist ja durch die Niederlage des Sozialismus in Osteuropa weder in ihren Erkenntnisinhalten dementiert noch in ihrem Problembewußtsein erschüttert worden. Nicht zuletzt zeigt dies die Resonanz, die TOPOS-Veröffentlichungen in der Welt gefunden haben. Die Herkunft materialistischer Dialektik aus der großen Geschichte des Denkens zu bewahren und die Zukunft in der Erarbeitung von Problemen und Problemlösungsansätzen offenzuhalten, ist das Programm von TOPOS seit seiner Gründung vor sieben Jahren. In dem Doppelheft, das zu dem symbolischen Datum einer Säkularwende erscheint, wird diese Programmatik in historischer und systematischer Thematik absichtsvoll entfaltet...